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Regisseur Bernardo Bertolucci Ein Gigant des Kinos ist tot

Der italienische Filmemacher Bernardo Bertolucci ist tot. Das bestätigte das Pressebüro des Regisseurs am Montag der Nachrichtenagentur AP. Er sei am frühen Morgen in seinem Haus in Rom gestorben, teilte seine Agentur weiter mit.

Filmregisseur Bernardo Bertolucci | Bildquelle: dpa/Frédéric Dugit/MAXPPP

Bildquelle: dpa/Frédéric Dugit/MAXPPP

Mit Filmen wie "Der letzte Kaiser" (1988) und "Der letzte Tango in Paris" (1972) wurde er weltweit bekannt. Häufig drehten sich seine Werke um sexuelle Beziehungen zwischen Figuren, die in psychischen Krisen steckten. Als Marxist thematisierte Bertolucci auch die Politik und Ideologien, etwa in "Der große Irrtum/Der Konformist" (1970).

Die Filme Bertoluccis, der in Europa und Hollywood arbeitete, wurden mit etlichen internationalen Auszeichnungen geehrt. "Der letzte Kaiser", eine Adaption der Autobiographie von Chinas letztem Kaiser, Pu Yi, wurde zu Bertoluccis größtem Erfolg. Der Film heimste im Jahr 1988 alle neun Oscars ein, für die er nominiert worden war, darunter die Academy Awards für den besten Film und den besten Regisseur. Es war damals der erste westliche Film, dem erlaubt worden war, Szenen in der Verbotenen Stadt in Peking zu drehen.

Für die Musik in seinen Filmen arbeitete Bertolucci mit Ennio Morricon (etwa "1900", USA 1976), Gato Barbieri ("Der letzte Tango in Paris") und Ryuichi Skamoto zusammen. Letzterer schrieb auch den Score für "Der letzte Kaiser" und bekam dafür einen Oscar.

2011 wurde Bertolucci auf dem Filmfestival in Cannes für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er bewahrte stets seinen eigenen Regiestil gegen den - von ihm wahrgenommenen - Druck der amerikanischen Filmindustrie. Bertolucci empfand das Filmemachen immer als Kommunikationsform mit dem Publikum.

Am 26. November 2018 ist Bernardo Bertolucci im Alter von 77 Jahren im Beisein seiner Familie in seinem Haus in Rom gestorben.

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