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Der Fall Daniel Barenboim Berliner Opernintendant setzt auf Dialog

Nach scharfer Kritik am Führungsstil Daniel Barenboims soll es in der Berliner Staatsoper Unter den Linden Gespräche und Versammlungen mit der ganzen Belegschaft geben. Das teilte Opernintendant Matthias Schulz am Samstag mit. Ein erstes Gespräch hätte schon stattgefunden, weitere sollen folgen - auch mit externer Unterstützung.

Daniel Barenboim | Bildquelle: Silvia Lelli

Bildquelle: Silvia Lelli

Mehrere ehemalige Mitglieder der Staatskapelle Berlin werfen Daniel Barenboim vor, Orchestermusiker regelmäßig respektlos und demütigend zu behandeln. Barenboim wies die Vorwürfe zurück, zeigte sich aber gleichzeitig auch gesprächsbereit. Am Freitag veröffentlichte die Staatskapelle Berlin eine offizielle Stellungnahme, darin stellen sich das Orchester und der Intendant der Staatsoper unter den Linden, Matthias Schulz, hinter ihren Generalmusikdirektor. Am Samstag teilte der Opernintendant nun mit, er habe gemeinsam mit Berlins Kultursenator Klaus Lederer beschlossen, ein Gespräch mit der gesamten Belegschaft zu führen.

Es wurde auch über das gemeinsame Verständnis von Wertschätzung und Vertrauen gesprochen - und wie diese definiert werden sollte.
Matthias Schulz, Intendant der Staatsoper Unter den Linden

Bei diesem Gespräch soll Schulz deutlich gemacht haben, wie wichtig ihm eine offene, wertschätzende Unternehmenskultur sei und wie diese gemeinsam erreicht werden könne. Dabei wurden konkrete Ansprechpartner für Beschwerden oder zur Lösung von Konflikten genannt. "Ich habe betont, dass, wenn es aktuell ernst zu nehmende Probleme geben sollte, diese ausgesprochen werden können und aufgeklärt werden müssen", sagte Matthias Schulz weiter. Konkrete Vorwürfe gegenüber Daniel Barenboim seien aber nicht geäußert worden.

Externe Unterstützung und weitere Gespräche

Zeitnah soll es an der Berliner Oper unter den Linden die Möglichkeit geben, sich an eine unabhängige, externe Stelle wenden zu können. Schon ab nächster Woche soll diese Anlaufstelle benannt werden, Mitarbeiter sollen auch aktiv interviewt werden. Matthias Schulz kündigte außerdem weitere Gespräche und Versammlungen im Haus an. Er habe in den letzten Tagen sehr viel Solidarität für Daniel Barenboim erfahren. "Trotzdem werden wir allen Hinweisen, die da kommen sollten, konsequent nachgehen und dann das Gespräch mit allen Beteiligten suchen", sagte Schulz. Ihm wäre es wichtig, "wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander" sicherzustellen.

Sendung: "Piazza" am 22. Februar 2019 ab 08:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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