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Orchestervereinigung spricht von "Trendwende" Klassische Musik im Aufwind?

Optimismus statt (Kultur-)Pessimismus: Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) sieht eine zumindest vorerst positive Zukunft für die klassische Musik in Deutschland. Im Vergleich zur Vorsaison sei die Zahl der Veranstaltungen öffentlich geförderten Orchester und Rundfunkensembles in der Spielzeit 2015/16 um stolze zehn Prozent gestiegen - auf ca. 13.800.

Orchestermitglieder spielen Violine | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Ein Beitrag von Maria Ossowski zur Pressekonferenz der DOV am 28. Februar 2017

Dabei erfreuten sich Symphonie- und Chorkonzerte besonderer Beliebtheit. Noch erfreulicher sei die Entwicklung auf dem Gebiet der Musikpädagogik: Hier lässt sich eine Steigerung auf 5.100 Veranstaltungen feststellen - das entspricht einer Steigerung von 20 Prozent. Gerade für die junge Generation werde gegenwärtig sehr viel getan, sagte DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens am 28. Februar in Berlin.

Ich bin überzeugt, dass wir gerade den Beginn einer Trendwende im Klassikbereich erleben.
DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens

Jugend auf dem Vormarsch

Da erscheint es nur logisch, dass der Anteil der 20- bis 29-jährigen Konzertbesucher aktuell höher sei als die ältere Generation von 50 bis 59 Jahren. Und auch, dass nie so viele Konzerthäuser und -säle gebaut würden wie momentan. Der Anteil der Menschen, die klassische Konzerte und Musikfestivals übersteige sogar die Besucherzahlen von Fußballspielen der ersten Bundesliga um ganze 40 Prozent.

Weniger Orchestermusiker und Planstellen

Andererseits hat nach Angaben der DOV die Zahl der öffentlich finanzierten Konzert-, Theater-, Kammer- und Rundfunkorchester seit 1992 deutlich abgenommen - von 168 auf 130. Ein deutliche Rückgang ließe sich auch in der Zahl der Planstellen für Orchestermusiker konstatieren. Nicht zuletzt deswegen haben Bund und Länder im Dezember 2016 beschlossen, die Aufnahme der Theater- und Orchesterlandschaft als Immaterielles Kulturerbe der Unesco zu beantragen.

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