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Hans Zimmer - Orchesterkonzert in München Die Olympiahalle bebt

"The World of Hans Zimmer - a symphonic celebration" - so heißt die aktuelle Tour mit Musik des deutschen Filmmusik-Superstars. Versprochen wird der original "Hans Zimmer-Sound". Dieses Versprechen wird mit viel Technik eingelöst. Diesen Mittwoch ist die Produktion in München zu erleben. In der Olympiahalle war sie im vergangenen November bereits zu Gast. BR-KLASSIK war dabei.

Tour "The world of Hans Zimmer" | Bildquelle: © Frank Embacher

Bildquelle: © Frank Embacher

Man muss genau hinschauen, dann stellt man fest: Die Scheinwerfer über der Bühne sind in Form der Initialen HZ angeordnet. Das steht natürlich für Hans Zimmer. Überhaupt bietet dieser Abend ganz sicher eins nicht - Understatement. Und das ist gut so, denn immerhin erklärt Hans Zimmer zu seiner Orchestertour, er wolle den "original Hans Zimmer-Sound" bieten, im Gegensatz zu den vielen Konzerten landauf landab, die mit seinem Namen Publikum anlocken sollen, und dann aber oft eher dünne und rumpelige Versionen seiner Soundtracks bieten.

Hans Zimmers "Gladiator" - mit ordentlich Bass

Hier in der Olympiahalle ist das anders. Wenn beim Gladiator-Score die Kontrabässe einsetzen, dann vibriert die Halle. Elektronische Klangeffekte werden geschickt mit dem Live-Orchestersound gemischt, der nun wirklich wie im Kino daherkommt. Und das trotz der schwierigen Akustik in der Olympiahalle.

Blicke ins Studio

Tour "The world of Hans Zimmer" | Bildquelle: © Frank Embacher Auf LED-Wänden gibt's Visuals, Konzertbilder und Filmausschnitte. | Bildquelle: © Frank Embacher Alles an dieser Show ist Präzision: Die knappen Ansagen, die durchchoreografierten Auf- und Abtritte von zum Teil hochkarätigen Solisten wie Lisa Gerrard (die Stimme aus "Gladiator"), die eingebetteten Video-Einblendungen. Immer wieder gibt's kurze Einblicke in Hans Zimmers spektakuläres Studio in Los Angeles, wo der Star-Komponist mit Gästen wie Regisseurin Nancy Meyers oder Regisseur Ron Howard plaudert und so die Musik des Abends sozusagen aus der Konserve anmoderiert. Alles sehr amerikanisch - aber: So geht Unterhaltung.

Hans Zimmers Musik: Auch für Dirigent Gavin Greenaway mitreißend

Dirigent Gavin Greenaway, der an vielen Soundtrack-Aufnahmen von Hans Zimmer mitgewirkt hat, leitet die musikalische Show hoch konzentriert. Im Interview kurz nach dem Soundcheck lässt er durchblicken, wie sehr ihn das dreistündige Programm fordert: "Eine Sekunde Unaufmerksamkeit - und das ganze Stück lässt sich abschreiben!" Immer den Überblick zu behalten sei gar nicht so einfach bei Zimmers Musik, die auch ihn selbst emotional mitreißt. Der Abend zeigt, wie sich Orchester, Chor, Elektronik und eine große Band mit allein zwei Percussion-Setups und Drums homogen verbinden lassen, wenn Technik, Erfahrung und Professionalität stimmen.

Light-Show und Filmausschnitte

Tour "The world of Hans Zimmer" | Bildquelle: © Frank Embacher Licht und Sound sind "State of the Art" | Bildquelle: © Frank Embacher Auch visuell bieten die Konzerte der aktuellen "The World of Hans Zimmer-Tour" einiges. Eine beeindruckende Light-Show taucht die Bühne mal in sattes Rot, wenn man auf den Leinwand-Säulen die Flamenco-Bilder aus Mission Impossible II sieht, mal rahmt kühles Blau das Mona Lisa-Porträt aus dem "Da Vinci Code". Die Film-Bilder sind eine Bereicherung und kunstvoll eingebettet in Visuals und Großaufnahmen der Solisten.

Manchmal, wenn's sehr laut wird - und das wird es oft - fällt es schwer, noch einzelne Details, wie eine Gesangsstimme, aus dem Bombast-Sound herauszuhören. Zum Ausgleich gibt es aber auch sehr romantische, für Hans Zimmer-Verhältnisse geradezu intime Passagen (bei Pearl Harbor oder Hannibal), die sich trotzdem in der Riesenhalle nicht verlieren. Und mit der 20-minütigen Da-Vinci-Code-Suite gibt's ein episches Chor- und Orchesterwerk, was auch im klassischen Konzertsaal ein Zuhause verdient hätte - wenn's da eine ordentliche PA (Beschallungsanlage) gäbe.

Zum Schluss gibt's noch "Fluch der Karibik"

The World of Hans Zimmer - diese Orchestertour zeigt eindrucksvoll, wo der Hammer hängt, wenn's um live gespielte Filmmusik geht. Schon vor der Zugabe reißt es die Fans in der ausverkauften Olympiahalle von den Sitzen, dann kommt noch "Fluch der Karibik". "Unser Orchester rockt", hat Hans Zimmer angekündigt. Kann man wohl sagen.

Kommentare (1)

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Montag, 15.April, 22:53 Uhr

Sascha

Furchtbare Akustik

Ich war auch in der Olympia Halle dabei. Es war fast unerträglich laut und die Akustik sehr schlecht. Es hat unglaublich gehallt und gepaart mit der extremen Lautstärke hat es buchstäblich in den Ohren weh getan. Das hat den Genuss leider deutlich getrübt.

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