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Festival der Stars Kissinger Sommer mit Fokus auf Italien

Italien – Traumland der deutschen Romantik, Heimat des Belcanto. Und in diesem Jahr Programmschwerpunkt des Kissinger Sommers. Welche Stars kommen nach Bad Kissingen? Welche hören Sie auf BR-KLASSIK? Hier ein kleiner Überblick.

Arkadenbau in Bad Kissingen  | Bildquelle: BR/ Anke Gundlach

Bildquelle: BR/ Anke Gundlach

Der Kissinger Sommer ist das Festival der Stars, sie lassen sich gerne vom Flair der Kuranlagen und der Heilquellen, vom Rosengarten und vom klassizistischen Ambiente des Regentenbaus mit seinen zwei akustisch herausragenden Konzertsälen inspirieren. Lisa Batiashvili ist in diesem Jahr zu Gast, Anna Prohaska, Leif Ove Andsnes, Beatrice Rana, Anne-Sophie Mutter, Rafał Blechacz, Grygory Sokolov, um nur einige zu nennen. Dirigenten schätzen vor allem die Akustik im komplett holzvertäfelten Max-Littmann-Saal, darunter etwa Herbert Blomstedt, Kent Nagano, Semyon Bychkov oder Christian Thielemann, der mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks anreist.

Der Kissinger Sommer auf BR-KLASSIK

Samstag, 1. Juli 2023, 19:30 Uhr: Rafał Blechacz, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Kent Nagano live im Radio und im Videostream
Mittwoch, 5. Juli 2023, 18:05 Uhr: Venice Baroque Orchestra
Dienstag, 18. Juli 2023, 18:05 Uhr: Baltic Sea Philharmonic, Kristjan Järvi
Montag, 24. Juli 2023, 18:05 Uhr: Leif Ove Andsnes
Freitag, 4. August 2023, 18:05 Uhr: Bertand Chamayou, Tschechische Philharmonie, Semyon Bychkov
Mittwoch, 16. August 2023, 18:05 Uhr: Roman Borisov, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Kent Nagano

Stilistisch geöffnet

Der Kulturmanager Alexander Steinbeis | Bildquelle: picture alliance / dpa / Bernd Von Jutrczenka Alexander Steinbeis | Bildquelle: picture alliance / dpa / Bernd Von Jutrczenka Unter der Intendanz von Alexander Steinbeis hat sich das Festival darüber hinaus stilistisch weit geöffnet: Es gibt Jazz mit der NDR Bigband, Wandelkonzerte mit Electronic Sounds oder Slam Poetry, historische Aufführungspraxis mit den Top-Ensembles der Alten Musik wie Il Giardino Armonico, dem Venice Baroque Orchestra oder der Capella de la Torre. Auch alle diejenigen, die gerne als Hobby musizieren, können die Profis hautnah erleben beim Symphonic Mob – Bayerns größtem Spontanorchester, geleitet von Kent Nagano höchstpersönlich. Darüber hinaus klingt vor den Wochenend-Konzerten die Stadt selbst, denn die Musiker:innen des Abends oder regionale Ensembles gehen unter die Leute und geben kleine Freiluft-Kostproben ihrer Kunst.

Im Fokus: Italienische Musik

Italien – das Motto des diesjährigen Kissinger Sommers wirkt auf den ersten Blick etwas beliebig. Klar, Italien gilt als das "Mutterland der europäischen Musik", wie Intendant Alexander Steinbeis schreibt, und hat über Jahrhunderte Intellektuelle und Künstler:innen aus dem Norden angezogen und inspiriert. Aber die Beziehung von Bad Kissingen mit Italien, speziell mit den dortigen Kurorten, geht tiefer und ist auch der Grund, warum Steinbeis Italien als Schwerpunktland gewählt hat: "Für Aufmerksamkeit sorgte im vergangenen Jahr die Erhebung des Kurorts zum UNESCO-Welterbe, gemeinsam mit dem italienischen Montecatini Terme und neun weiteren Heilbädern, den ‚Great Spa Towns of Europe‘. Gemeinsam hatten sie eine starke Anziehungskraft auf die Künstler, vor allem auf Dichter und Komponisten." In Bad Kissingen erholten sich etwa manche der großen Komponisten aus Russland – von Michail Glinka über Alexander Glasunow bis zu Alfred Schnittke. Die italienischen Komponisten von Verdi bis Berio verbrachten ihre Sommerfrische lieber im eigenen Land – mit einer Ausnahme: Giaocchino Rossini erhoffte sich im Sommer 1856 Genesung von seinem Tripper in Bad Kissingen. Die Heilung blieb zwar aus, aber immerhin fand er die Lust am Komponieren wieder und schrieb einige kleinere Werke. In Erinnerung daran ist der kleine Saal im Regentenbau heute nach Rossini benannt.

Sendung: "Leporello" am 16. Juni 2023 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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