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Umzug der Münchner Philharmoniker nach Sendling steht bevor "Eine phänomenale kreative Herausforderung"

Der Gasteig wird saniert, die Münchner Philharmoniker ziehen um – in das neue Interimsquartier in Sendling. Paul Müller, Intendant der Philharmoniker, erklärt bei BR-KLASSIK die Pläne des Orchesters für die nächste Zukunft. Der Umzug bedeutet eine Herkulesaufgabe, sagt Müller. Er erklärt aber auch, welche Chancen er darin sieht.

Interimsquartier Gasteig in München Sendling | Bildquelle: Gasteig München

Bildquelle: Gasteig München

"Dieser Umzug ist ein komplexes Phänomen". Paul Müller, Intendant der Münchner Philharmoniker, lässt keinen Zweifel daran, dass auf das Orchester und sein technisches Personal große Aufgaben zukommen. "Es müssen beispielsweise 13.000 Abonnentinnen und Abonnenten – Platz für Platz – von der Philharmonie im Gasteig umziehen in die Übergangs-Philharmonie in Sendling." Bevor die Technik umziehen kann, müssen zunächst Bühne und Backstagebereich so gestaltet sein, dass sie den Ansprüchen eines Symphonieorchesters genügen. Dafür braucht es erstmal eine Testphase. Müller weiß um die Komplexität dieser Aufgabe: "Das Ganze ist spannend, und die Räumlichkeiten in Sendling sind begrenzter als sie das momentan im Gasteig sind. Es muss also sehr genau geplant werden, damit alles gutgeht."

Hochinteressantes Umfeld

Paul Müller, Intendant der Münchner Philharmoniker. Foto von 2013 | Bildquelle: picture alliance / dpa | Marc Müller Paul Müller, Intendant der Münchner Philharmoniker | Bildquelle: picture alliance / dpa | Marc Müller Große Herausforderungen also. Noch dazu bleibt dem Intendanten nicht viel Zeit: Am 8. Oktober soll bereits Richtfest sein. Doch Paul Müller sieht durch den Umzug auch Chancen für das Orchester, etwa durch das neue Umfeld in Sendling. Es gebe dort einige hochinteressante Clubs, so Müller. Und nur kurze Zeit später ziehe das Volkstheater mit seinen Intendanten Christian Stückl ebenfalls nach Sendling. Zudem sei dieser Stadtteil von der Popularität her ganz anders besetzt als die Region um den Gasteig. Nach Gesprächen mit zahlreichen Kooperationspartnern haben die Philharmoniker viele ungewöhnliche Pläne für die Zukunft geschmiedet, zum Beispiel mit dem Regisseur Christoph Marthaler, der mit dem Orchester arbeiten wird.

Wir werden ins Interaktive hineingehen.
Paul Müller, Intendant der Münchner Philharmoniker

Ein neuer Weg

In Matthias Lilienthal, dem ehemaligen Intendanten der Münchner Kammerspiele, haben die Münchner Philharmoniker einen neuen Berater gefunden, der gemeinsam mit Müller neue Wege einzuschlagen bereit ist. Wege, die bewusst in eine ganz andere Richtung führen sollen als bisher: "Wir werden ins Interaktive hineingehen", verspricht Müller. Die Tatsache, dass es in Sendling zwei Hallen gebe – die historische Halle E und die eigentliche Philharmonie mit über 1.800 Plätzen – fordere die Realisierung grundverschiedener Projekte geradezu heraus. Müller sieht darin "hochspannende Möglichkeiten", aber auch eine "phänomenale kreative Herausforderung." Daher suchen sie weiter nach interessanten Gesprächspartnern. "Und vor allem hoffen wir, dass wir im Oktober wirklich wieder in einem vollbesetzten Saal agieren dürfen. Das wird eine der entscheidenden Herausforderungen sein."

Sendung: "Leporello" am 26. März 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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