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Musikhochschule München Zwei Zweite beim 10. Wettbewerb für Zither

Sie ist ein Volksmusikinstrument, das sich in der Klassikausbildung etabliert hat. Zum 10. Mal seit 2004 fand an der Hochschule für Musik in München der Internationale Wettbewerb für Zither statt. Am Ende gab es zwei 2. Preise, für die Bad Aiblingerin Franziska Kirmaier (20) und die Münchnerin Sarah Luisa Wurmer (22).

Glückliche Zweite: Franziska Kirmaier und Sarah Luisa Wurmer | Bildquelle: Ulrich Möller-Arnsberg

Bildquelle: Ulrich Möller-Arnsberg

Musikhochschule München

Zwei Zweite beim 10. Wettbewerb für Zither

Rund 40 Zitherprofis und - Amateure sind ins Carl Orff Auditorium der Münchner Musikhochschule gekommen. Seit 2004 gibt es hier den Internationalen Wettbewerb für Zither. Als der Kiem-Pauli vom Tegernsee vor 100 Jahren singend mit der Zither durch die Lande zog, war sein Instrument noch ganz der Volksmusik verbunden. Jetzt wetteifern zum zehnten Mal die Talente um den Ernst Volkmann Preis. Benannt ist er nach dem Vater der modernen Zither, dem Ingolstädter Instrumentenbauer Ernst Volkmann. Neben 30 jungen Talenten, die um Nachwuchsförderpreise wetteifern, sind acht Studierende der Musikhochschule am Start um den renommierten Ernst Volkmann-Preis. Eine davon, Sarah Luisa Wurmer ist gerade von einem Auslandssemester zurückgekehrt. Bei der Partnerhochschule in Ulanbator hat die 22-jährige Münchnerin die mongolische Yatga kennengelernt.

Frauenpower bis in die letzte Reihe

Die Zitherinterpretin Sarah Luisa Wurmer | Bildquelle: Verena Brüning Sarah Luisa Wurmer | Bildquelle: Verena Brüning Ein starker Auftritt mit interkulturellem Erfahrungsschatz für den Sarah Luisa Wurmer am Ende mit dem zweiten Preis belohnt wird. Einen ersten gibt es am Ende nicht. Aber einen weiteren zweiten. Für Sarahs Studienkollegin Franziska Kirmaier. Die 20-Jährige Bad Aiblingerin hat sich auf spanische Musik verlegt. Ihre Stärke liegt darin, mit musikantischer Kraft ungemein spürbar und zwingend zu sein. Fredrik Schwenk, Vorsitzender der fünfköpfigen Jury, der Zither-Spezialisten aus Südtirol, Slowenien und Bayern angehören, begründet die Entscheidung: "Das, was von der Bühne aus bis in die letzte Reihe rüberkommt. Das ist etwas, was bei Sarah und Franziska gut funktioniert hat."

Es ist wichtig, dass diese Tradition noch lebt.
Tajda Krajnc, Hochschulprofessorin für Zither an der HMTM

2004 beim ersten Wettbewerb waren nur Männer vorne gelegen. Diesmal, zur zehnten Ausgabe, ist Frauenpower angesagt. Die Preisträgerin Franziska strahlt. Sarah und sie hätten sich über das Studium kennengelernt und gesehen, dass sie sich über die Zeit immer weiterentwickelt hätten. "Wir sind Freundinnen, und ich gönn`s uns sehr. War harte Arbeit, bin glücklich darüber jetzt", fügt die Bad Aiblingerin hinzu. Der Weilheimer Thomas Keller gewinnt keinen Preis, obwohl gerade er so schön das musikalische Klischee von der Zither aufleben lässt.  

 Akademisches, volksmusikalisches und populäres Instrument      

Zitherspieler | Bildquelle: BR/Markus Konvalin Die Zither: Bis heute auch besonders populär in der Bayerischen Volksmusik. | Bildquelle: BR/Markus Konvalin Der 20-Jährige spielt nicht nur den Bemslmusi-Landler des legendären Zithermeisters Hermann Zwerger. Er legt später auch noch nach mit diesem Duett zwischen Zither und Smartphone. Ein pointiertes Programm, nur mit dem Haken, so begründet es der Jury-Vorsitzender Fredrik Schwenk, dass Keller hinter den Möglichkeiten geblieben sei, die ein renommierter Wettbewerb verlange. Tajda Krajnc, seit Dezember Nachfolgerin des langjährigen Georg Glasl als Hochschulprofessorin für Zither und damit künstlerische Leiterin des Wettbewerbs, freut sich auf ihre neue Aufgabe. "Wir an der Hochschule sind eher in die akademische Richtung. Aber es ist sehr wichtig, dass diese Tradition noch lebt. Und in die populäre Richtung kann man die Zither auch verwenden", sagt die 1997 in Slowenien geborene Musikerin.                   

Sendung: "Leporello" am 25. März ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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