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Er war gefeierter Wagner-Interpret auf der ganzen Welt. In Rollen wie Klingsor, Wotan und Alberich stand Franz Mazura unter anderem in Bayreuth und an der Metropolitan Opera in New York auf der Bühnen. Am Donnerstag ist der Opernsänger Franz Mazura im Alter von 95 Jahren gestorben.

Der Opernsänger Franz Mazura ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 95 Jahren, meldet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) in Berufung auf Familienmitglieder und die Berliner Staatsoper. Noch zu seinem 95. Geburtstag im April saß der Bassbariton als Meister Hans Schwarz in Wagners "Meistersingern" auf der Bühne der Berliner Staatsoper.

Späte Gesangskarriere

Mazura wurde 1924 in Salzburg geboren. Er studierte Maschinenbau, wurde 1942 zur Marine eingezogen. Nach dem Krieg studierte er an der Musikhochschule Detmold, nebenbei arbeitete er als Schauspieler am dortigen Landestheater. So begann seine Sängerkarriere erst spät: Sein Debüt als Opernsänger feierte Mazura 1949 in Kassel.

In den 1960er Jahren gelang ihm der internationale Durchbruch. Er bekam das Bundesverdienstkreuz verliehen, außerdem zwei Grammys für Aufnahmen in Opern von Berg und Schönberg. Besonders bekannt war Mazura aber als Wagner-Interpret. Er sang 22 Jahre in Bayreuth, 15 Jahre an der Metropolitan Opera in New York – dort hatte Franz Mazura sein Debüt erst mit 56. In Bayreuth pflegte er ein sehr gutes Verhältnis zu Wolfgang Wagner.

Klingsor, Wotan, Alberich: Mazura konnte sie auswendig

Seine Stimme sei, so die Kritiker, dunkel gefärbt, kräftig und wie Granit gewesen, aufgrund der perfekten Diktion. Literatur und Lyrik begleiteten den großen Bassbariton sein ganzes Leben lang. Sie waren, so sagte er, das "Geheimnis seiner Jugend", auch noch mit 95. Mazura konnte alle Wagner Texte – Klingsor, Wotan, Alberich – auswendig, noch mit über 90 Jahren. Woher das kam? In Mannheim hätten sie rund 60 Opern im Repertoire gehabt, die ständig wiederkamen, sagte Mazura mal in einem Interview: "Das bleibt da wie in einer Schubalde liegen, die man nur aufzieht."

Sendung: Leporello, 24. Januar 2020 ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK