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"Rusalka"-Premiere in Coburg abgebrochen Pollenallergie lässt Sänger verstummen

In der Neu-Inszenierung von Dvořáks Oper "Rusalka" am Landestheater Coburg geschieht alles aus der Perspektive des Prinzen. Doch der - gesungen von Milen Bozhkow - wurde bei der Premiere am Sonntag so von Heuschnupfen geplagt, dass die Vorstellung abgebrochen werden musste.

Szenenbild aus der Dvořák Oper "Rusalka" am Landestheater Coburg | Bildquelle: © Sebastian Buff

Bildquelle: © Sebastian Buff

Bei der Coburger Premiere ließ sich das Regiekonzept von Tobias Heyder in zeitgenössischem Ambiente (Bühnenbild vom Raumkonzeptionsbüro Georg & Paul) nur bis zur Pause verfolgen. Es dreht sich um die Frage: Ist die Nixe Rusalka nur eine Traumfigur? Das Wunsch- und Sehnsuchtsbild eine Mannes, des Prinzen, der sich eine liebende Idealfrau inmitten einer bunten, humorvollen, unkonventionellen Wohngemeinschaft (Nixen, eine Hexe, ein Wassermann) herbeifantasiert?

Im Mittelpunkt: Ein Prinz ohne Stimme

Szenenbild aus der Dvořák Oper "Rusalka" am Landestheater Coburg | Bildquelle: © Sebastian Buff Bildquelle: © Sebastian Buff Doch in der Pause musste die Vorstellung tatsächlich abgebrochen werden. Schon zuvor war Milen Bozhkow, der den Prinzen sang, wegen einer plötzlich aufgetretenen Pollenallergie als indisponiert angekündigt worden, und der Dirigent, Generalmusikdirektor Roland Kluttig bat das Publikum um Nachsicht - und emotionale Unterstützung.

Ausgerechnet der Prinz! In Tobias Heyders Inszenierung geschieht alles aus seiner Perspektive. Schon im ersten Akt ist er präsent und schleicht als stumme Figur um die Nixenwelt, beobachtet Rusalka neugierig. Doch als er im 2. Akt, in seinem Schloss nun seine Stimme erschallten lassen sollte, traf er höchstens die tieferen Töne, die hohen wurden meist nicht einmal markiert und mussten vom Zuhörer ergänzt und "mitgefühlt" werden.

Bilder der Inszenierung

Verständnis für Absage nach der Pause

Das wollte man dem Tenor Milen Bozhkow, den Mitspielern und natürlich auch dem Publikum nicht weiter zumuten. Es zeigte Verständnis für die Absage nach der Pause und versprach – durchaus neugierig geworden – in Folgevorstellungen zu kommen. Das Theater Coburg ist im tschechischen Repertoire bereits ja sehr erfahren: Gesungen wird in Originalsprache. Und das Regiekonzept bei "Rusalka", vor allem aber auch die musikalische Umsetzung durch das Philharmonische Orchester des Landestheater Coburg versprechen einen eindringlichen Opernabend.

"Rusalka"- Premiere wird am Sonntag nachgeholt

Die für Mittwoch, 25. April geplante Aufführung fällt aus. Die zweite Premiere findet dann am Sonntag, den 29. April um 15:00 Uhr statt. Die Rolle des Prinzen wird dafür neu besetzt, da die Genesung Bozhkows bis dahin nicht sicher gestellt werden kann. Die Karten vom 22. April behalten ihre Gültigkeit. Sie können an der Theaterkasse für die zweite Premiere eingetauscht werden.

Zweite Premiere am Sonntag, 29. April 2018 um 15:00 Uhr

Alle weiteren Termine finden Sie auf der Homepage des Landestheaters Coburg.

Musikalische Leitung: Roland Kluttig
Inszenierung: Tobias Heyder
Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg
Chor des Landestheaters Coburg

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