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Senta Berger zum 80. Geburtstag So klingt ihre Lieblingsmusik

Schon als kleines Mädchen ging Senta Berger mit ihren Eltern regelmäßig in die Oper. Ihre Liebe zur klassischen Musik ist bis heute geblieben. Am 13. Mai feiert die Schauspielerin ihren 80. Geburtstag. BR-KLASSIK stellt ihre Lieblingsmusik vor.

Senta Berger | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Peter Tschaikowsky: "Schwanensee"

Senta Berger wuchs in Wien in einfachen Verhältnissen auf. "Aber in unserer winzigen Wohnung gab es all die Jahre hindurch ein Klavier", berichtet die Schauspielerin im Gespräch mit BR-KLASSIK. Ihr Vater, der nach dem Ersten Weltkrieg sein Klavierstudium abbrechen musste und als Handwerker arbeitete, spielte nach Feierabend oft klassische Musik, etwa von Franz Schubert. "Ich habe das alles eingesogen". Auch in der Staatlichen Ballettschule tanzte Senta Berger zu klassischer Musik. "Die Studierenden der Musikhochschule kamen und haben mit uns korrepetiert. Tänze von Kodály und Bartók, Musik von Chopin." Als junges Mädchen wollte sie gern Tänzerin werden. An einen Bühnenauftritt erinnert sich sie besonders gut: Sie tanzte im Ballett "Schwanensee" einen der vier kleinen Schwäne. Wenn sie die Melodie heute hört, muss sie sich unweigerlich dazu bewegen. "Diese Schrittfolge hat sich mir so eingebrannt", erzählt sie lachend.

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Swan Lake, Tchaikovsky - Dance of the Little Swans | Bildquelle: medici.tv (via YouTube)

Swan Lake, Tchaikovsky - Dance of the Little Swans

Engelbert Humperdinck: "Hänsel und Gretel"

"'Hänsel und Gretel' war meine erste Oper nach dem Krieg", erinnert sich Senta Berger. Ihre Mutter und sie waren spät dran, das Licht im Zuschauerraum des Theaters war schon erloschen. "Wir haben unseren Platz erst gar nicht gefunden. Das verunsichert ja ein Kind, wenn man in der Dunkelheit steht und die Leute zur Ruhe mahnen, das ist nicht schön gewesen. Aber die Musik war so zauberhaft, dass es mich völlig gefangen genommen hat." Humperdincks Oper habe sie ein Leben lang begleitet, sagt Senta Berger. "Ich kann die Musik eigentlich gar nicht hören, ohne dass mir die Augen feucht werden."

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Humperdincks "Hänsel und Gretel" aus der Wiener Staatsoper | Bildquelle: MyFidelio (via YouTube)

Humperdincks "Hänsel und Gretel" aus der Wiener Staatsoper

Richard Strauss: "Salome"

Die Sängerin Ljuba Welitsch gehört für Senta Berger zu den größten "Salome"-Interpretinnen. "Ich habe sie selbst als Mädchen gehört. Ljuba Welitsch hatte dieses unglaubliche Talent, dieses Geschenk. Alles ist ihr leicht gefallen, sie hat sich der Musik hingegeben." Senta Bergers Vater nahm sie als kleines Mädchen mit in die Oper. "Salome" stand auf dem Programm. "Eine furchtbare Oper für ein achtjähriges Kind", meint Sebta Berger rückblickend. "Herodes schreit: Tötet dieses Weib! Dann kommen die Trompeten. Ich hatte nur Gänsehaut und fühlte mich krank. Dann sind wir nach Hause gegangen und ich hatte schon hohes Fieber. Es hat mich so mitgenommen." Doch dieses Opernerlebnis ihrer frühen Kindheit wird Senta Berger nie vergessen.

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Ljuba Welitsch - Ah! Ich habe deinen Mund geküsst, Jochanaan | Bildquelle: amlirco (via YouTube)

Ljuba Welitsch - Ah! Ich habe deinen Mund geküsst, Jochanaan

Leonard Bernstein: "West Side Story"

Als "West Side Story" erstmals als Gastspiel in den Titania-Palast nach Berlin kam, war die Euphorie groß in der Stadt. "Wir haben uns geprügelt, um Karten zu bekommen, mein Freund und ich." Senta Berger weiß noch, wie das Publikum beim "Mambo" auf den Stühlen tanzte und schrie. "Das war alles so mitreißend und toll!" Ihre Schallplatte mit der Aufnahme von "West Side Story" hütete Senta Berger wie einen Schatz: "Wir haben sie in Tücher eingewickelt, damit auch ja nichts passiert. Und über den Umschlag haben wir noch ein weiches Tuch gelegt." Sicher ist sicher.

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Gustavo Dudamel & Simon Bolivar Symphony Orchestra – Bernstein: West Side Story: Mambo | Bildquelle: Deutsche Grammophon - DG (via YouTube)

Gustavo Dudamel & Simon Bolivar Symphony Orchestra – Bernstein: West Side Story: Mambo

Richard Strauss: "Der Rosenkavalier"

"Der 'Rosenkavalier' ist die erste Oper, die ich gemeinsam mit meinem Mann Michael Verhoeven gesehen habe", erzählt Senta Berger. Allerdings kannte sie das Werk bereits aus Kindertagen. "Ich war mit meinem Vater in der Oper. Die Rezitative waren für ein Kind sehr schwer zu verstehen. Mittlerweile zeigt man ja Übertitel. Aber damals hatte ich Angst, dass ich einschlafe." Glücklicherweise gab es die Walzermotive und die Übergabe der Rose. "Das hat mich immer wieder inspiriert."

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[HD] Der Rosenkavalier Final Trio - Schwarzkopf, Jurinac, Rothenberger | Bildquelle: UqbarTlon (via YouTube)

[HD] Der Rosenkavalier Final Trio - Schwarzkopf, Jurinac, Rothenberger

Zoltán Kodály: "Tänze aus Galánta"

Durch Senta Bergers frühe Tanzausbildung erfüllt Musik sie immer auch mit innerer Bewegung. "Ich kann eigentlich kaum stillsitzen beim Hören, weil ich die Musik so spüre." Das ist auch der Grund, weshalb atonale Musik sie nicht so ergreift. "Da fällt mir höchstens moderner Ausdruckstanz ein...", so die Schauspielerin. Koldálys "Tänze aus Galánta" gehören hingegen zu ihren Lieblingsstücken. Gleich mehrere Aufnahmen hat sie Zuhause, "aber die Interpretation von Antal Doráti ist überragend!"

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Kodály: Dances of Galánta (Dorati, Philharmonia Hungarica) | Bildquelle: Rique Borges (via YouTube)

Kodály: Dances of Galánta (Dorati, Philharmonia Hungarica)

Sendung: "Meine Musik" am 15. Mai 2021 ab 11:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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