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Cellist Sheku Kanneh-Mason Mit Klassik in die Top Ten

Der britische Cellist Sheku Kanneh-Mason gastiert in München mit Elgars Cellokonzert. An seiner Seite das Royal Philharmonic Orchestra aus London unter der Leitung von Vasily Petrenko. Die spielen tags drauf auch gleich noch mit der Schwester von Sheku, der Pianistin Isata Kanneh-Mason. Im BR-KLASSIK-Gespräch erzählt er vom Warten hinter der Bühne, von Bildern beim Hören und warum er lieber in der ersten Hälfte des Programms aufritt.

Sheku Kanneh-Mason mit Cello vor Hauswand | Bildquelle: Lars Borges

Bildquelle: Lars Borges

BR-KLASSIK: Stimmen Sie Ihre Tourpläne immer mit Ihrer Schwester aufeinander ab, oder ist das zeitgleiche Auftreten in München Zufall? 

Sheku Kanneh-Mason: Wir stimmen unsere Pläne sehr selten aufeinander ab. Oft touren wir zusammen mit demselben Orchester, dann sind unsere Probenpläne natürlich parallel und unsere Wege kreuzen sich in derselben Stadt. Das ist dann wunderbar, wenn wir wie in München gegenseitig unsere Konzerte besuchen können. 

BR-KLASSIK: Sie spielen das Cellokonzert von Elgar. Mit ihrem Elgar-Klassikalbum haben Sie als erster Cellist überhaupt die britischen Top Ten erobert. Haben Sie einen Tipp für die Kolleginnen und Kollegen, wie einem das gelingen kann?  

Sheku Kanneh-Mason: Oh, ich bin mir nicht sicher, was ich da raten kann. Mir hat die Musik von Elgar immer viel bedeutet und ich wollte dieses Projekt schon lange verwirklichen. Ich habe viel Zeit damit verbracht, die Noten intensiv zu studieren und das Werk oft aufzuführen. Und als ich das Konzert dann endlich aufgenommen habe, hatte ich sofort das Gefühl, dass ich eine besondere Beziehung zu diesem Stück habe.  

BR-KLASSIK: Im klassischen Konzert ist es ja üblich, dass im ersten Teil eine Ouvertüre und ein Solokonzert auf dem Programm stehen, im zweiten Teil dann eine Sinfonie. Würden Sie gerne einmal mehr aufführen als nur ein Konzert pro Abend? 

Sheku Kanneh-Mason: Ich bin sehr an diesen Rhythmus gewohnt. Ich mag es, im ersten Teil zu spielen und nach der Pause dem Orchester zuzuhören. Ich sitze dann gerne im Publikum und genieße. Für mich funktioniert dieses Schema sehr gut. Aber ich habe in einem Programm auch schonmal zwei Cellokonzerte von Haydn gespielt, eins vor und eins nach der Pause. Aber das kostet Energie.  

BR-KLASSIK: Wie ist das, hinter der Bühne auf den Auftritt zu warten. Wird das nicht auch mal langweilig?   

Sheku Kanneh-Mason und Isata Kanneh-Mason | Bildquelle: Decca Sind zufällig mit dem selben Orchester auf Tour und in München: Die Geschwister Sheku und Isata Kanneh-Mason | Bildquelle: Decca Sheku Kanneh-Mason: Die meiste Zeit lese ich, höre Musik, spiele mich ein, ziehe mich um. Und normalerweise sind da hinter der Bühne ja auch immer noch andere Leute, Mitglieder des Orchesters, die im ersten Stück nicht spielen, wie zum Beispiel ein Schlagzeuger oder Kontrafagottist. Mit ihnen kann man immer reden und sich so die Zeit vertreiben.   

BR-KLASSIK: Ihre Schwester spielt das Erste Klavierkonzert von Mendelssohn Bartholdy. Gibt es etwas an dem Stück, das Sie besonders mögen?  

Sheku Kanneh-Mason: Ja, es ist so ein unglaublich feuriges, direktes und verspieltes Werk! Das Klavier kann so viel zeigen und auch das Orchester.  

BR-KLASSIK: Ich mag das Stück selbst sehr gerne. Mich erinnert es immer an die Musik, die früher live zu Stummfilmen im Kino gespielt worden ist. Kommen Ihnen auch Filmbilder in den Sinn?  

Sheku Kanneh-Mason: Ja! Da sind definitiv viele Bilder: von Vögeln, Bienen, eigentlich allen Insekten und Tieren, die flattern. Sie scheinen eine sehr viel schnellere Abfolge von Gedanken zu haben und verändern schnell ihre Stimmung. Sie sind so hochtourig. Ich mag diese Spontanität, die eben auch in der Musik zu finden ist.

Sendung: "Allegro" am 10. April 2024 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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