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Zur Debatte über das Konzerthaus Sir Simon Rattle hofft auf eine Zukunft

Die Krisen der letzten Jahre haben die Staatskasse in Bayern stark belastet. "Wir können nicht alles unendlich finanzieren", erklärte Ministerpräsident Söder am Freitag gegenüber der Süddeutschen Zeitung und meint damit das neue Konzerthaus in München, das sich gerade noch in der Planungsphase befindet. Viele Kulturschaffende haben diese Aussage bereits kritisiert. Nun hat sich auch Sir Simon Rattle zu Wort gemeldet.

Sir Simon Rattle Dirigent | Bildquelle: © Oliver Helbig

Bildquelle: © Oliver Helbig

"Ich möchte die Gedanken von Ministerpräsident Söder nicht gerne aus der Ferne interpretieren", erklärt der künftige Chefdirigent des Chors und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Sir Simon Rattle in einem Statement über die neu entbrannte Debatte. Aus persönlichem Austausch mit ihm wisse er, dass er und Markus Söder "viele ähnliche Vorstellungen darüber haben, wie das Musikleben in München und in Bayern in den nächsten Jahren aussehen könnte und sollte." Das Konzerthaus im Werksviertel sollte dafür ein "zentraler Baustein" sein.

Konzerthaus München | Bildquelle: bloomimages für cukrowicz nachbaur architekten zt gmbh Das neue Konzerthaus in München soll dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ein Zuhause bieten. | Bildquelle: bloomimages für cukrowicz nachbaur architekten zt gmbh Rattle kritisiert Söder nicht offen und dennoch wird seine Haltung deutlich: Der zentrale Baustein wackelt, das sollte nicht so sein. Falls der Bau nicht zustande kommen sollte, gingen für Rattle und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ein neues Zuhause verloren, denn bisher hat das Orchester keine feste Spielstätte – im Gegensatz zu den anderen großen Orchestern der Stadt. Die Münchner Philharmoniker haben den Gasteig bzw. die Isarphilharmonie, das Bayerische Staatsorchester hat die Staatsoper. Das neue Konzerthaus würde nun auch dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks eine feste Spielstätte und damit ein Zuhause bieten.

Welche Bedeutung das neue Konzerthaus für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks als einer der wichtigsten Kulturinstitutionen Bayerns hat, sei über die Jahre deutlich geworden, so Rattle. Und das nicht nur national. Das Konzerthaus habe bereits jetzt in der Planungsphase ein "bemerkenswertes internationales Echo" ausgelöst. So hofft er sehr, "dass die Planungen für diese Investition in die Zukunft weitergehen."

Kommentare (3)

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Donnerstag, 31.März, 16:54 Uhr

Gisela Urbahn

Konzert Projekt (Symphonie Orchester)

Ein Fonds um den Bau zu realisieren
wäre eine Überlegung!

Donnerstag, 31.März, 10:43 Uhr

Hermann Schmidt

Isarphilharmonie

Klar, dass in Krisenzeiten, selbstverständlich - fast wie erwünscht - die Kultur auf auf den Opferaltar muss. Dass im Fall der neuen Münchner Philharmonie viel mehr auf dem Spiel steht als "nur" ein Konzerthaus, ist sicher den meisten Politikern nur schwer zu vermitteln. Aber vielleicht könnten sie sich wenigsten im reichen Fundus der Sparmöglichkeiten einmal gründlich umsehen und eventuell zur Einsicht gelangen, dass es nicht immer die Kultur sein muss, wenn der Rotstift waltet.

Mittwoch, 30.März, 14:24 Uhr

Detlef Lührsen

Konzerthaus muss gebaut werden

Sir Simon hat ganz recht. Nur wird es am falschen Platz geplant. Das Gelände mit und hinter dem Marstall wäre ideal gewesen. eine vertane Chance.

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