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Song für Beirut "Es wird eine Zukunft geben"

Die libanesische Hauptstadt und ihre Bewohner leiden: an den Folgen der Explosion im Hafen vor knapp einem halben Jahr und der Corona-Pandemie. Mit einem Musikvideo, das zum Teil in der Bayerischen Staatsoper entstanden ist, will der Münchner Christian Springer den Menschen in Beirut Mut machen.

Video-Dreh "Song für Beirut" in der Bayerischen Staatsoper. Auf der Bühne stehen die Sopranistin Felicitas Fuchs-Wittekindt und der Tenor Bechara Moufarrej. | Bildquelle: SCHULTERSCHLUSS München

Bildquelle: SCHULTERSCHLUSS München

Filmszenen aus Beirut wechseln mit Aufnahmen aus der Bayerischen Staatsoper. Das Musikvideo zeigt Ruinen, in denen kein Stein mehr auf dem anderen steht – und die opulente Kulisse des Münchner Opernhauses, in dem das Orchester spielt und auf der Bühne der Tenor Bechara Moufarrej zu singen beginnt. Die Gegensätze sind krass. Umso eindrucksvoller und berührend wirkt die Inszenierung mit ihrer klaren Message: Das Lied "Salam Li Beirut" und das Video dazu soll Mut machen. Möglich gemacht hat das Projekt der Münchner Kabarettist und Autor Christian Springer.

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Bechara Moufarrej - Salam Li Beirut (To Beirut...with Peace) | بشارة مفرج - سلام لبيروت | Bildquelle: Bechara Moufarrej (via YouTube)

Bechara Moufarrej - Salam Li Beirut (To Beirut...with Peace) | بشارة مفرج - سلام لبيروت

Die Idee zum "Song für Beirut" stammt ursprünglich von Bechara Moufarrej, erzählt Christian Springer im BR-KLASSIK-Interview. Der Tenor, der in seiner Heimat ein Star ist, hatte die Explosion in Beirut im August 2020 aus der Ferne miterlebt und wollte sofort helfen: mit seinen Mitteln, also als Künstler und mit einem Lied. Doch ihm fehlte das Orchester. Dann kam Christian Springer ins Spiel.

Massive Unterstützung von der Bayerischen Staatsoper

Springer ist seit 2012 für seinen gemeinnützigen Verein Orienthelfer e.V. im Nahen Osten unterwegs. Auch seine Wohnung in Beirut wurde bei der Explosion größtenteils zerstört. Alle Fenster des Hauses, erzählt er, wurden samt den Rahmen aus den Mauern gedrückt. Bei der Explosion wurden an die 300.000 Menschen obdachlos, es gab 6.000 Verletzte, mehrere hundert Tote. Als Moufarrej ihm von seiner Idee erzählte, war er sofort bereit, seine guten Kontakte zu nutzen. Die Bayerische Staatsoper samt dem Bayerischen Staatsorchester hatte er sofort mit im Boot.

Auch wenn es gerade keine Bühnen gibt, können wir etwas machen.
Christian Springer

Video-Dreh "Song für Beirut", Bayerische Staatsoper | Bildquelle: SCHULTERSCHLUSS München Christian Springer beobachtet die Dreharbeiten zu "Song für Beirut". | Bildquelle: SCHULTERSCHLUSS München Dass das Projekt in Corona-Zeiten stattfinden konnte, bestärkt Christian Springer: "Die Kunst liegt brach. Die Oper liegt brach. Und dann entsteht sowas." Damit der Video-Dreh in München stattfinden konnte, bekam Springer viel Unterstützung: vor allem von der Bayerischen Staatsoper, aber auch von der deutschen Botschaft in Beirut und Belgrad und der Bayerischen Staatskanzlei.

Er selbst, erzählt Springer, verfolgte die Dreharbeiten in der Staatsoper hinter einem Vorhang stehend und war zu Tränen gerührt: "Dieses Projekt, 3.000 Kilometer entfernt, für das zwei Staaten und zwei Städte und Künstler zusammengearbeitet haben; und dann kommt so eine unfassbare Musik dabei heraus. Das soll zeigen: Es geht um den Wiederaufbau, wir müssen Mut haben. Es wird eine Zukunft geben. Macht mit."

Song für Beirut - Sie können spenden

Die Erlöse aus dem "Song für Beirut" kommen den Opfern der Beiruter Explosionskatastrophe zugute. Der "Song für Beirut" wurde umgesetzt von der Initiative SCHULTERSCHLUSS des Münchner Kabarettisten Christian Springer, unterstützt von Orienthelfer e.V.
Spenden für die Opfer:
Orienthelfer e.V. - Betreff: Beirut Explosion
IBAN: DE92 7015 0000 0000 5741 11 BIC: SSKMDEMM

Sendung: "Allegro" am 4. Februar 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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