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Dirigent Wassili Petrenko kritisiert Brexit-Streit um Visa Künstler brauchen Lösung

Vor seinem ersten Auftritt mit dem Royal Philharmonic Orchestra hat Dirigent Wassili Petrenko ein Ende des Brexit-Streits um Visa für Künstler gefordert. Die neuen Regeln zwischen der EU und Großbritannien kosteten viel Geld und drückten die Honorare. Petrenko wies darauf hin, dass das Royal Philharmonic Orchestra ein wichtiger Botschafter Großbritanniens in der Kulturszene sei. Das Problem müsse rasch gelöst werden.

Dirigent Wassili Petrenko in der Royal Albert Hall | Bildquelle: dpa-Bildfunk/Graham Flack

Bildquelle: dpa-Bildfunk/Graham Flack

Dirigent Wassili Petrenko hat die aktuellen Brexit-Regeln für Künstler-Visa kritisiert. Offensichtlich gebe es Hindernisse und es sei schwieriger als vorher, sagte der 45-Jährige der Nachrichtenagentur PA. Petrenko hofft, dass beide Seiten eine Lösung finden. Der Russe leitet ab der Saison 2021/22 das Royal Philharmonic Orchestra in London. Der Vertrag läuft über fünf Jahr.

Brexit-Streit über teure Visa

Seit dem Brexit müssen EU-Bürger, die in Großbritannien arbeiten wollen, kostspielige Visa beantragen – das gilt auch umgekehrt. Künstler wie Elton John fordern deshalb mit Nachdruck Ausnahmen. Denn unter den bestehenden Bedingungen rechneten sich Tourneen und Konzerte kaum. Noch immer gibt es aber zwischen der EU und Großbritannien keine Einigung. Beide Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Petrenko: Zusammenarbeit auch im Kampf gegen Corona wichtig

Petrenko warb außerdem für internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die Corona-Pandemie und für die gegenseitige Anerkennung von Impfstoffen und Impfnachweisen. Erfolgreiche Impfstoffe sollten in jedem Land akzeptiert werden, so seine Forderung. Diese Frage dürfe nicht politisiert werden, mahnte der Dirigent. Die ganze Welt sitze im selben Boot.

Zusammenarbeit wie im Orchester

Um die gewünschte Zusammenarbeit zu verdeutlichen, verwies Petrenko auf das Miteinander in einem Orchester. Regierungen sollten genauso kooperieren. "Stellen Sie sich es so vor: Wenn die Fagotte die erste Geige hassen, gibt es keine Musik", erläuterte der Dirigent. Petrenko folgt beim Royal Philharmonic Orchestra auf Charles Dutoit, zuvor war er Chefdirigent des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Mit dem Royal Philharmonic Orchestra hat Petrenko an diesem Mittwoch sein erstes Konzert.

Sendung: "Leporello" am 02. August 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK. 

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