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22. März - Weltwassertag Wasser macht die Musik

Ohne Wasser gäbe es keine Lebewesen - und ohne Wasser gäbe es auch so manches Musikinstrument nicht. BR-KLASSIK stellt Instrumente vor, die nur mit Wasser funktionieren.

Detailansicht einer historischen Wasserorgel | Bildquelle: picture-alliance / dpa

Bildquelle: picture-alliance / dpa

Hydraulis

Die Hydraulis ist auch als Wasserorgel bekannt und es gab sie bereits in der Antike. Dieses Instrument ist eine Frühform der Orgel. Hier wurde Luft in einen nach unten hin offenen Windkessel, den so genannten Pnigeus, gepumpt. Dieser Windkessel stand in einem Wassergefäß. Durch die Luft wurde das Wasser aus dem Pnigeus verdrängt und stieg im Gefäß außerhalb des Windkessels an. Die Luft strömte vom Windkessel weiter in die Orgelpfeifen. Das nachfließende Wasser sorgte dabei für einen konstanten, zum Musizieren brauchbaren Winddruck.

Wassertrommel

Naturvölker aus Afrika, Nordamerika und Südostasien kennen die Wassertrommel, aber in verschiedenen Ausformungen. In Afrika etwa schwimmt in einem großen Gefäß eine halbe, hohle Schale, auf die mit Schlägeln geschlagen wird. Die Tonhöhe kommt durch die Luftmenge zustande, die sich innerhalb der Schale befindet. Wird die Schale tiefer ins Wasser gedrückt, verändert sich der Klang.

Die Glasharmonika

Der amerikanische Naturwissenschaftler Benjamin Franklin entwickelte 1761 die Glasharmonika. Hier rotieren Schalen aus Glas in unterschiedlichen Größen auf einer horizontalen Achse. Die Töne entstehen, wenn der Spieler die Glasränder mit feuchten Fingern berührt. Wolfgang Amadeus Mozart hat für dieses Instrument sogar ein Adagio geschrieben.

Die Glasharfe

Dieses Instrument dürften schon viele bestaunt haben. Gläser mit verschiedenen Umfängen, die mit Wasser befüllt sind, stehen nebeneinander auf einem Tisch. Der Musiker streicht mit seinen feuchten Händen kreisförmig über die Glasöffnungen. Dabei entstehen hohe, sirrende Töne, fast wie aus einer anderen Welt. Verwandt mit der Glasharfe ist das so genannte Verrophon. Dieses besteht aus senkrecht angeordneten Glasröhren. Diese werden oben mit feuchten Fingern berührt, das Glas beginnt zu schwingen und erzeugt so einen Ton. Die unterschiedlichen Tonhöhen entstehen durch die Länge der Röhren.

Das Waterphone

Richard Waters erfand das „Waterphone“ in den 1960er Jahren. Dieses Instrument besteht aus einem Metallkorpus, der mit Wasser gefüllt ist. Mit dem Metallkörper verbunden sind unterschiedlich lange, senkrechte Stäben. An denen kann der Spieler entweder mit den Fingern zupfen oder sie mit einem Bogen streichen und mit Schlägeln schlagen. Dabei entstehen fast schon unheimliche Klänge, die gut in einen Horrorfilm passen.

Das Hydraulophon

In den 1980ern erfand der kanadische Informatiker Steve Mann das Hydraulophon. Es ist eine Mischung aus  Klavier und Blasinstrument.  Zwölf Wasserstrahlen werden für zwölf verschiedene Töne durch Lochscheiben oder Ventile gepresst. Der Spieler spielt das Instrument, indem er wie bei einer Blockflöte Löcher schließt oder wieder aufdeckt. Die Löcher werden oft mit Braille-Punkten, also der Blindenschrift markiert, da das Wasser oft die Sicht auf das Instrument verhindert.

Die Wasserstichorgel

Die deutschen Künstler und Musiker Gert Anklam und Beate Gatscha haben die Wasserstichorgel im Jahre 1999 erfunden. Bei diesem Instrument taucht der Spieler Kunststoffröhren in Wasser und erzeugt dabei flötenartige Töne. Die Wasserstichorgel ist dem Prinzip der Brunnenpfeife nachempfunden, einem alten Wasserstandsmessgerät.

Pagophone

Wasser kann auch in einem anderen Aggregatszustand zum Musizieren verwendet werden. So ist das Pagophone eine Art Xylophon aus Eis. Unterschiedlich dicke und große Eisklötze werden vom Spieler mit Schlägeln bearbeitet. Die entstehenden Töne klingen fast so wie beim Xylophon.

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