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Das CD-Label des Bayerischen Rundfunks

Mariss Jansons dirigiert Mahler Symphonie Nr. 5

Im März 2016 spielten Mariss Jansons und das BR-Symphonieorchester Mahlers 5. Symphonie. Es ist - dank des berühmten Adagiettos - wohl Mahlers bekannteste Symphonie. Die Aufnahme liegt nun als CD vor.

CD-Cover Mahler Symphonie Nr. 5 | Bildquelle: Sammy Hart / BR

Bildquelle: Sammy Hart / BR

Dass Gustav Mahler mit seiner fünften Symphonie einen neuen Weg beschritt, darüber herrscht in der Mahler-Literatur von Beginn an bis heute Einigkeit. Schon für die unmittelbaren Zeitzeugen wie den Dirigenten Bruno Walter oder den Musikkritiker Paul Bekker markierte die Fünfte den Beginn einer neuen Schaffensphase, und auch Mahler selbst war sich dieser Tatsache sehr bewusst. Umso mehr verstörte ihn, dass sein Werk bei der Uraufführung im Oktober 1904 in Köln und auch später nicht verstanden und größtenteils negativ beurteilt wurde. 1905 beklagte er sich nach einer erfolglosen Aufführung in Hamburg: "Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk. Niemand capiert sie." Erst nach dem Tod des Komponisten im Mai 1911 setzte sich eine immer größere Wertschätzung des Werkes durch.

Heute gilt die Fünfte als eine der beliebtesten Symphonien Mahlers. Einen gewissen Anteil an ihrer Popularität hat Luchino Viscontis Verfilmung von Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" von 1971, deren Filmmusik das weltflüchtige Adagietto eindrucksvoll verwendet: der Satz erfreute sich von Beginn an ungeteilter Zustimmung und avancierte inzwischen zu Mahlers größtem "Hit", zu dem bekanntesten Einzelstück seines Schaffens. (Ob man es so aus dem Kontext reißen und seiner eigentlichen Bedeutung innerhalb des symphonischen Kosmos berauben darf, wie es dort geschieht, ist eine andere Frage. Es war Mahlers ganz persönliche Liebeserklärung an Alma, wie es der Dirigent und enge Freund der Familie Willem Mengelberg glaubwürdig überliefert. Insofern ist dieser Satz wirklich etwas ganz Besonderes.)

Formal hält sich das Werk nicht an die klassische viersätzige Form, sondern stellt in drei Abteilungen fünf Sätze auf. Konzeptionell greift Mahler auf bewährte Methoden zurück, die er schon bei den großen Vorgängern – der zweiten und dritten Symphonie – verwendet hatte. Den Mittelpunkt des Werks bestimmt ein großes Scherzo von groteskem Humor, der an Jean Paul angelehnt ist. Ruhepunkt der Sinfonie ist das Adagietto, das durchaus charakteristisch für Mahlers ruhige Sätze ist. – Mit der raueren Klangwelt der fünften Symphonie beginnt eine neue Schaffensphase Mahlers, die in der Sechsten weiterentwickelt wird. Gerade die Ausreizung des tonalen Raums weist bereits deutlich auf die Neunte voraus, in der Mahler sich anschickt, die Tonalität aufzugeben und ins Transzendente der Musik überzutreten.

Das Münchener Konzertereignis vom März 2016 erscheint nun bei BR Klassik als CD – die herausragende Interpretationen einer der wesentlichsten Kompositionen des internationalen symphonischen Repertoires aus dem frühen 20. Jahrhundert.

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GUSTAV MAHLER 1860–1911

Symphonie Nr. 5 cis-Moll

Erste Abteilung
01 Trauermarsch. In gemessenem Schritt. Streng. Wie ein Kondukt 12:50
02 Stürmisch bewegt. Mit größter Vehemenz 15:49

Zweite Abteilung
03 Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell 19:26

Dritte Abteilung
04 Adagietto. Sehr langsam 8:52
05 Rondo-Finale. Allegro 16:33

Total time 73:30

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons Dirigent

BR-KLASSIK 900150
1CD

Veröffentlichung am 8. September 2017.
Erhältlich im Handel und im BRshop

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