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Das CD-Label des Bayerischen Rundfunks

Mariss Jansons dirigiert Mahler: Symphonie Nr. 9

CD-Cover "Mahler Symphonie Nr.9" | Bildquelle: Sammy Hart / BR

Bildquelle: Sammy Hart / BR

Vor allem Gustav Mahlers 9. Symphonie wird als Reaktion auf eine Herzkrankheit verstanden, die bei ihm im Sommer 1908 diagnostiziert wurde, kurz bevor er die ersten Entwürfe niederschrieb. Er war tief verzweifelt und ahnte kaum, wie wenige Lebensjahre ihm tatsächlich nur mehr verbleiben sollten. Die Verarbeitung und Auseinandersetzung mit dem Erlebten und den Themen Abschied vom Leben, Sinn des Daseins, Tod, Erlösung, Leben nach dem Tod und Liebe geschah bei ihm – wie stets – in der Musik und durch Musik. Die 9. Symphonie entstand zwischen 1909 und 1910 in Toblach in einer Art Schaffensrausch. Die Uraufführung fand am 26. Juni 1912 in Wien statt: die Wiener Philharmoniker spielten das Werk unter Leitung von Bruno Walter. Mahler war bereits am 18. Mai 1911 verstorben und konnte die Uraufführung seines letzten vollendeten Werks nicht mehr miterleben.

"Mahlers Seele singt ihren Abschied!"

Schon eine der ersten Reaktionen auf die Uraufführung deutete den synkopischen Rhythmus, mit dem das viersätzige Werk beginnt, als Schlag eines kranken Herzens. Da Mahler an einer Herzkrankheit starb, wurde seine letzte vollendete Symphonie kurzerhand in Todesnähe gerückt: Paul Bekker gab ihr die heimliche Überschrift "Was mir der Tod erzählt" und Peter Andraschke vermutete ganz konkret, Mahler habe hier, "wohl bedingt durch sein Herzleiden, seine Todesahnung komponiert". Etwas poetischer schrieb Willem Mengelberg, der erste passionierte Mahler-Dirigent, in seine Partitur: "Mahlers Seele singt ihren Abschied!"

Mahlers 9. Symphonie stellt den Gipfelpunkt eines Entwicklungsprozesses dar. Die Kompositionsweise der progressiven Chromatik und die Ausreizung des tonalen Raums werden hier an ihre Grenzen und erstmals auch darüber hinaus geführt. Vor allem die beiden Rahmensätze verlassen den tonalen Raum und weisen deutlich auf eine beginnende neue musikalische Epoche. Alban Berg nannte diese Symphonie gar "das erste Werk der Neuen Musik".

Das Münchener Konzertereignis vom Oktober 2016 erscheint nun als CD – die herausragende Interpretation einer der wesentlichsten Kompositionen des internationalen symphonischen Repertoires aus dem frühen 20. Jahrhundert.

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GUSTAV MAHLER 1860–1911
Symphonie Nr. 9

01 Andante comodo 28:01
02 Im Tempo eines gemächlichen Ländlers. Etwas täppisch und sehr derb 15:45
03 Rondo-Burleske. Allegro assai. Sehr trotzig 13:48
04 Adagio. Sehr langsam und noch zurückhaltend 23:11

Total time 80:45

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons Dirigent

Live-Aufnahme: München, Philharmonie im Gasteig, 20./21.10.2016

BR-KLASSIK 900151 / 1 CD
Erhältlich im Handel und im BRshop

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