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Georg Friedrich Händel Die Macht der Musik

Georg Friedrich Händel | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Am Anfang war ein kleiner Junge in einer kleinen Stadt. Die Musik zog ihn magisch an, und bald zog er aus in die weite Welt, in südliche Gefilde, von denen sich die Musiker Wunderdinge erzählten. Er lebte in glänzenden Palästen, schuf nie gehörte Klänge, doch eines Tages ging er zurück und eroberte die größte Stadt des Nordens mit seiner Musik.

Chronik

Wege zum Erfolg
1685 Geburt am 23. Februar in Halle, Kurfürstentum Brandenburg. Vater ist der erfolgreiche Chirurg Georg Händel.
1694 Musikunterricht bei Friedrich Wilhelm Zachow.
1699 Erste überlieferte Komposition (Triosonate op. 2, Nr. 2).
1703 Übersiedelung nach Hamburg. Arbeit am Opernhaus am Gänsemarkt.
1705 UA der ersten Oper: "Almira".
1706 Reise nach Italien. Ab 1707 Aufenthalt in Rom. Unterstützt von Kardinälen und dem Marchese Ruspoli schreibt Händel Oratorien, Kirchenmusik und weltliche Kantaten. Abstecher nach Florenz, Neapel und Venedig.
1709 In Venedig UA der ersten Oper für ein öffentliches, internationales Publikum: "Agrippina". Sensationeller Erfolg.

Opern für London
1710 Kapellmeister von Georg Ludwig, Kurfürst von Hannover.
1711 Aufenthalt in London. Großer Opernerfolg mit "Rinaldo".
1712 Bleibt trotz seiner Hannoveraner Stelle in London. Bis 1715 weitere Opern und Utrechter "Te Deum", Queen Ann stiftet lebenslange Rente von 200 £.
1714 Kurfürst Georg Ludwig wird König von England: George I.
1717 George I. veranstaltet festliche Schifffahrt: "Wassermusik".
1718 Aufenthalt beim Earl of Carnarvon in Cannons. Komposition von Anthems, der Pastorale "Acis and Galatea" und dem Oratorium "Esther".
1719 Gründung der Royal Academy of Music, eine Art Aktiengesellschaft für Opern. Händel ist musikalischer Leiter. Erste Oper für das Haus: "Radamisto".
1723 UA "Ottone" mit dem Kastraten Senesino und der Primadonna Francesca Cuzzoni, den berühmtesten Sängern der Zeit. Bezug eines großen Wohnhauses in der Londoner Brook Street.
1724 UA der bedeutendsten Oper dieser Zeit: "Giulio Cesare".
1727 Tod von George I. Krönung von George II. "Coronation Anthems".
1726 "Alessandro" mit zwei Primadonnen, dann aber Skandal der "Rival Queens".
1728 Die Beggar’s Opera macht Sensation. Die Royal Academy macht Pleite.
1729 Gründung einer neuen Gesellschaft (New Academy). Händel hat die alleinige künstlerische Verantwortung. Zur Eröffnung "Lotario".
1733 UA "Orlando". Gastspiel in Oxford, wofür das Oratorium "Athalia" entsteht. Gründung einer Konkurrenzgesellschaft, der sogenannten "Adels-Oper", zur der Händels Stars überlaufen und an der auch Farinelli singt.
1735 Herausragende Meisteropern "Ariodante" und "Alcina" an Covent Garden.
1736 UA von "Alexander’s Feast" nach einigen Wiederaufnahmen von Oratorien.
1737 Gesundheitlicher Zusammenbruch. Pleite beider Operngesellschaften. Tod von Queen Caroline. "Funeral Anthem".

Oratorien für London
1738 Wieder Oper mit "Faramondo". Händel-Statue in Vauxhall Gardens.
1739 Erste von Oratorien dominierte Spielzeit. UA "Saul" und "Israel in Egypt".
1741 Letzte Oper: "Deidamia". Komposition des "Messiah". Reise nach Irland.
1742 Sehr erfolgreiche Konzertreihen in Dublin. Im April UA "Messiah".
1743 Umstrittene EA des "Messiah" in London. UA "Samson". Dettinger "Te Deum".
1744 Weltliche Dramen "Semele" und "Hercules" nach Art der Oratorien.
1746 Schlacht bei Culloden. Helden-Oratorien, darunter "Judas Maccabaeus".
1749 UA "Susanna". "Feuerwerksmusik" zur Feier des Friedens von Aachen. Erstes Benefizkonzert für das Foundling Hospital.
1750 UA "Theodora". "Messiah" wird zum alljährlich aufgeführten Hit. Testament. Schwerer Kutschenunfall auf Deutschlandreise.
1751 Während Arbeit an "Jephta" Sehschwäche.
1752 UA "Jephta". Augenoperation durch einen Hofchirurgen.
1753 Fast völlige Erblindung. Mit Hilfe von Händels Assistent laufen Konzerte weiter, aber keine neu komponierten Werke mehr.
1759 Tod am 14. April. Begräbnis in Westminster Abbey.

Hörbiografie in neun Teilen

Händels beispielloser Aufstieg hat etwas märchenhaftes, aber er ist auch die Erfolgsstory eines genialen Künstlers, der sich in einer knallharten Geschäftswelt behauptet. Launische Kastraten und eitle Primadonnen, exzentrische Lords und edle Königinnen, Musiknarren und Opernfeinde bevölkern die damals aufregendste Kulturmetropole: London. Die Hörbiografie von Jörg Handstein verfolgt Händels Weg durch diese faszinierende Welt - und erschließt sein Werk auch jenseits der Hits und Hallelujas. Die kompletten Folgen stehen hier zum Nachhören bereit. Erzähler der Hörbiografie ist Udo Wachtveitl, außerdem sind als Zitatoren Thomas Albus, Rahel Comtesse, Folkert Dücker, Gert Heidenreich, Beate Himmelstoß, Jerzy May (Charles Burney), Joschka Walser (Händel als Kind) zu hören.

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