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Herbert Pixner zum UNESCO-Weltmusiktag Blues, Berge und die Welt

Er mag die Alpen und die Höhenluft – und Töne, die über Grenzen hinwegfliegen. Herbert Pixner, Erzmusikant und Virtuose, verbindet Gypsy-Swing, Südstaaten-Blues und aufmüpfig-zünftige Volksmusik-Sounds. Wie geschaffen für den UNESCO-Weltmusiktag am 1. Oktober.

Herbert Pixner | Bildquelle: BR/Markus Konvalin

Bildquelle: BR/Markus Konvalin

Er setzt die Trompete an. Ein wunderbar warmer Ton. Viel Luft, man spürt, wie die Lippen das Mundstück berühren. Dann diese Melodien, sanft und doch intensiv. Da spielt ein Meister, ist es Chet Baker? Es klingt ein bisschen so, aber doch etwas moderner. Muss ein Neffe von Chet sein.

Ein Südtiroler durch und durch

Nein, hier spielt ein Südtiroler. Einer von einem Bergbauernhof, der eigentlich steirische Harmonika gelernt hat. Und Klarinette. Herbert Pixner heißt dieser Musiker, oder besser Musikant. Einer, der die Musik liebt, egal ob Klassik, Jazz, Blues, Volksmusik. Für Herbert Pixner ist das egal. Musik ist dann gut, wenn sie von Herzen kommt, und das tut sie bei ihm. Und natürlich: wenn sie hervorragend gespielt ist. Und das trifft bei ihm zu - auf all seinen Instrumenten.

Der Schnittlauch blüht auf dem Flachdach. Wir sitzen uns gegenüber, und er erzählt: von seiner neuen Leidenschaft, dem Saxophonspielen, vom Berggehen, von den langen Stunden im Aufnahme-Studio, von seinen selbstgebauten CD-Hüllen aus Holz und vom bevorstehenden Festivalsommer, unter anderem mit einem Auftritt beim Heimatsound-Festival in Oberammergau.

Ungekünstelte Sprache

Sieben Stockwerke hoch, auf dem Dach eines BR-Nebengebäudes, im Hintergrund das Münchner Funkhaus, umweht uns der warme Sommerwind, ein bisschen so wie im Gebirge. Herbert Pixner erzählt in kernigem Südtirolerisch, ungekünstelt und so, wie es ihm gerade in den Sinn kommt. Das klingt bei ihm auch wie Musik - und reißt ziemlich mit.

Interview mit Herbert Pixner

...am 1. Oktober von 18.05 Uhr bis 19.00 Uhr in der Sendung "Jazz und mehr" auf BR-KLASSIK.

Geiger Yehudi Menuhin | Bildquelle: picture-alliance/dpa Bildquelle: picture-alliance/dpa Am 1. Oktober ist UNESCO-Weltmusiktag. Im Jahr 1975 wurde dieser Tag ins Leben gerufen auf Initiative eines Musikers, der auch die Welten der Musik verbunden hat: Yehudi Menuhin. Seine Geige erklang gemeinsam mit den größten Orchestern dieser Erde, er spielte aber auch zu Sitar-Klängen von Ravi Shankar oder zu swingenden Improvisationen von Geigen-Kollege Stephane Grappelli.

Als Präsident des International Music Council (IMC), des Internationalen Musikrates, machte er sich stark für einen Tag, an dem weltweit die Musik gefeiert wird und an dem die vom IMC benannten fünf "Musik-Rechte" hochgehalten werden.

Das Recht...

aller Kinder und Erwachsenen:

1. sich in aller Freiheit musikalisch auszudrücken
2. die musikalische Sprache und musikalische Fähigkeiten zu erlernen.
3. Zugang zu musikalischer Einbindung durch Teilnahme, Zuhören, Kreation und Information.

von Musikern:

4. ihre Kunstfertigkeit zu entwickeln und durch alle Medien, mit angebrachter Ausstattung, zu kommunizieren
5. angebrachte Anerkennung und Besoldung für ihre Arbeit zu erhalten.

Ob diese Rechte weltweit wahrgenommen werden können, oder selbst in Deutschland, ist fraglich. Aber Musiker von Yehudi Menuhin bis Herbert Pixner, von Chet Baker bis Ravi Shankar, haben durch ihre Musik die Menschen zusammengebracht. Freie Töne können enorm viel bewirken - und besonderen Spaß beim Anhören machen sie auch noch. Probe aufs Exempel: "Jazz und mehr", 18.05 Uhr bis 19.00 Uhr auf BR-KLASSIK.

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