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Jazzalbum des Monats – Jean-Marie Machado: Majakka Töne wie wärmende Lichtstrahlen

Der Pianist Jean-Marie Machado ist ein Wandler zwischen den Genres. Sein musikalischer Leuchtturm strahlt stilistisch in alle Richtungen. Passend dazu hat er sein neues Album "Majakka" genannt, Leuchtturm auf Finnisch.

Jean-Marie Machado: Majakka - Cover | Bildquelle: la Buissonne

Bildquelle: la Buissonne

Jazzalbum des Monats - Februar

Jean-Marie Machado: Majakka

Die Klänge von Klavier, Cello, Sopransaxophon und der persischen Holztrommel Zarb schillern vielfarbig, aber auch etwas Schattiges steckt in ihnen. Die Musik auf "Majakka", dem neuen Album des Pianisten Jean-Marie Machado, kann man natürlich Jazz nennen, aber hier treffen auch impressionistische Klavierwolken auf nordafrikanische Klanggewürze oder lateinamerikanische Leichtigkeit auf den Schmelz eines französischen Chansons. Eine Soundwelt abseits der Schubladen hat Machado entworfen. Das tut er schon seit Jahren.

Keine Grenzen im Kopf und in der Musik

Etwa im Jahr 2008, als er impressionistische Kompositionen für ein Jazzquartett und das Kammerorchester des Münchner Gärtnerplatztheaters arrangierte. Oder 2017, als er für das Duo mit Akkordeon und Klavier feine klassisch-jazzige Tongedichte verfasste, ganz nah am Werk von Frédéric Chopin.

Wo diese Vielfalt und Weite im Klang herkommt, wird schon allein klar, wenn man Jean-Marie Machados Wurzeln betrachtet: 1961 in Tanger in Marokko geboren, als Sohn eines portugiesischen Gitarristen und einer spanisch-italienischen Sängerin, aufgewachsen in Frankreich und mit 13 schon hochgelobtes klassisches Klaviertalent. Jazz hat er sich dann autodidaktisch beigebracht.

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Jean Marie Machado "Majakka" / Teaser | Bildquelle: Studio La Buissonne (via YouTube)

Jean Marie Machado "Majakka" / Teaser

Den eigenen Leuchtturm akzeptieren

Zum ersten Mal in seinem Leben nahm er ältere eigene Aufnahmen zur Hand und hörte sie an, bevor er die Musik für das Album "Majakka" komponierte. Da spürte Machado in seinen Kompositionen ein ganz persönliches Licht, ein musikalischer Leuchtturm. Diesen lichtdurchfluteten Personalstil musste er erst einmal für sich selbst akzeptieren, erst dann konnte er weiterkomponieren.

Auf "Majakka" erklingt die Musik eines Pianisten, der seinen eigenen Klang gefunden und für sich angenommen hat. Seine Mitmusiker Perkussionist Keyvan Chemirani, Cellist Vincent Segal und Jean-Charles Richard, der mal Querflöte, meist aber das tiefe Bariton- oder das hohe Sopransaxophon spielt, dürfen alle ihren persönlichen Sound einbringen, das macht dieses Album so stark und so ansprechend.

Infos zur CD

Jean-Marie Machado: Majakka
Label: La Buissonne
RJAL397039 (LC 85707)

Sendung: "Leporello" am 18. Februar 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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