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Consort Ensemble aus mehreren Instrumentalisten

Instrumentalmusik im England des 17. Jahrhunderts ist oft für Consort komponiert, also für ein kleines Ensemble, das oft aus unterschiedlichen Instrumenten einer Familie besteht.

Gabrieli Consort & Players | Bildquelle: © Andy Staples

Bildquelle: © Andy Staples

Musik aus dem England des 17. Jahrhunderts – etwa ein Instrumentalstück von John Jenkins, gespielt auf einer Barockvioline, zwei Gamben und einem Virginal. Dieses kleine Ensemble aus vier Instrumentalisten ist das, was man in jener Zeit ein "Consort" nennt.

Consort. Es ist ein englisches Wort. "To consort with sb." bedeutet: sich mit jemanden zusammenschließen, "to consort with sth." mit etwas harmonisieren. Das Substantiv "consort" steht für Gemahlin oder Gefährtin, auch für Übereinstimmung, was im italienischen "concerto" heißt. Tatsächlich ist das englische Wort "consort" eine Verballhornung des italienischen "concerto".

In der Musik zwischen etwa 1575 und 1700 kann "Consort" dreierlei bedeuten: eine Gruppe von Instrumentalisten, eine mehrstimmige Komposition (im weitesten Sinn) und den Titel eines Stücks oder einer Sammlung von Stücken.

INSTRUMENTENFAMILIE VON KLEIN BIS GANZ GROSS

Beim "Consort" als Bezeichnung für ein Ensemble unterscheiden die Engländer zwei Typen. Der erste ist das so genannte "Whole Consort". Es besteht ausschließlich aus Instrumenten einer Familie, zum Beispiel aus Blockflöten – das "Recorder Consort"; oder ein "Whole Consort" besteht ausschließlich aus Violen da gamba – das Gamben-Consort.

Der zweite Typus nennt sich "Broken Consort" oder "Mixed Consort". Er umfasst Instrumente unterschiedlicher Familien: Bläser, Saiteninstrumente, Schlagzeug oder sogar Vokalstimmen. Das "Consort" wird zu einem "bunt gewürfeltem Haufen".

WIEDERBELEBUNG IM 20. JAHRHUNDERT

Nach 1700 kam die Bezeichnung "Consort" allmählich aus der Mode. Erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts – im Zuge der Wiederentdeckung Alter Musik und der Kultivierung einer Historischen Aufführungspraxis – wurde sie wieder lebendig. Heute gib es ungezählte Ensembles, die sich "Consort" nennen: King's Consort und Harp Consort, Marais Consort und Locke Brass Consort, Binchois Consort und b-Five-Recorder-Consort, Combattimento Consort Amsterdam, Baltimore Consort und Landini Consort York. Und…und…und…

Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 2. September 2012, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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