Was heute geschah

Suche

Inhalt

Was heute geschah – 22. März 1846 Giuseppe Verdi bekommt von seinen Ärzten Ruhe verordnet

21.03.2021 von Volkmar Fischer

Mailand, 22.März 1846. Giuseppe Verdi bekommt von seinen Ärzten sechs Monate Ruhe verordnet. Zunächst war es ein akuter Magenkatarrh, ein gastrisches Fieber. Sofort verbreitete sich Theatertratsch: Jeder, der etwas erfahren hatte, erzählte es weiter, fügte etwas Neues hinzu. Das gipfelte in einer Meldung der Leipziger "Allgemeinen Musikalischen Zeitung", der 32-jährige Giuseppe Verdi sei nicht mehr am Leben.

Bildquelle: picture alliance/Leemage

Der Beitrag zum Anhören

Der Mann, der am Ende 87 Jahre alt werden sollte, ließ im Frühjahr 1846 für sechs Monate alle Arbeit liegen, nahm seine Arzneien, machte im Sommer eine Trinkkur in Recoaro bei Vicenza. Zuvor, währenddessen und danach ging Verdi den Leuten in seinem Umfeld auf die Nerven. Er war abwechselnd lethargisch, gelangweilt – oder gereizt.

Traumatische Erfahrung

Seine Reisepläne musste Verdi verschieben – neue Opern hatte er mit den Intendanten in Neapel, London und Paris vereinbart. Ein zeitgenössischer Biograf diagnostizierte bei Verdi eine Art Lähmung als Folge einer traumatischen Erfahrung. Denn wenige Jahre zuvor hatte der junge Künstler im engsten Familienkreis drei Tote zu beklagen: seine Frau, seine Tochter, seinen Sohn. Kurz nacheinander waren sie alle gestorben.

Das Vorspiel zu "Attila"

Attila: Overture

Innerer Kampf in der Musik?

Rätselhaft bleibt, wie Verdi unter diesen Umständen noch kurz zuvor die Oper "Attila" vollenden konnte. Gleichwohl ist der Musik hier und da ein innerer Kampf anzuhören. Hier und da auch der Leidensdruck eines Menschen mit seelischen und körperlichen Beschwerden.

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch 7:40 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 22. März 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Komponist Guiseppe Verdi | Bildquelle: dpa/akg-images

Was heute geschah – 10. Oktober 1813

Giuseppe Verdi wird geboren

Giuseppe Verdi, der im Herzogtum Parma zur Welt kam, wird nicht nur zu einem der bedeutendsten Opernkomponisten aller Zeiten, sondern es gelingt ihm sogar zusätzlich, mit seiner Musik reich zu werden und sich stattlichen Grundbesitz zuzulegen.

Giuseppe Verdi - Eine Hörbiografie | Bildquelle: CD-Cover "Das Wahre erfinden" - eine Hörbiografie in acht Folgen

Was heute geschah – 19. November 1871

Giuseppe Verdi besucht eine "Lohengrin"-Vorstellung

Es ist in Bologna, wo Verdi eine Aufführung des "Lohengrin" seines Konkurrenten Wagner besucht. Begeistert ist er nicht von der Musik. Noch weniger von der Tatsache, dass man ihm später vorwirft, Wagner imitiert zu haben. Jahre später jedoch findet er die passende Antwort.

Casa di Riposo per Musicisti oder Casa Verdi, Altersheim für Sänger und Musiker, Stiftung von Giuseppe Verdi, Mailand, | Bildquelle: © picture alliance/imageBROKER

Was heute geschah – 14. Januar 1889

Die "Casa Verdi" ist beschlossene Sache

Als 75-Jähriger schließt Verdi einen Vertrag über den Bau eines Altersheims für Musiker ab. Dieses Projekt liegt dem Komponisten am Herzen. Später wird er die "Casa Verdi" als eines seiner Lieblingswerke bezeichnen.

Was heute geschah

BR-KLASSIK blickt zurück

Was geschah genau heute vor ... Jahren in der Welt der Musik? Geburtstag oder Todestag, grandiose Uraufführung oder Reinfall, tragisches Ereignis oder kuriose Geschichte.