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10. Februar 1881 "Hoffmanns Erzählungen" von Offenbach werden uraufgeführt

Die Anzahl der eingängigen Melodien Offenbachs ist beträchtlich, die berühmte "Barcarole" aus "Hoffmanns Erzählungen" eine Schnulze für die Ewigkeit. Die Uraufführung seiner Oper konnte Jacques Offenbach allerdings nicht miterleben.

Bildquelle: picture-alliance / akg-images

Mehrere Fassungen

"Hoffmanns Erzählungen" war in jahrelanger Mühe gewachsen. Jacques Offenbach hatte die Oper für verschiedene Theater konzipieren müssen. Im Théâtre Lyrique in Paris waren gesungene Rezitative Standard, die Opéra Comique hingegen wollte gesprochene Dialoge. So gibt es von der Oper gleich mehrere Fassungen. Die Titelfigur beispielsweise - Hoffmann - war ursprünglich als Bariton konzipiert, heute wird die Partie von Tenören gesungen.

Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen"

Wir finden Hoffman in der Kneipe. Mehrfach ist der Mann an der Liebe gescheitert. Bevor er mit einer Mozart-Sängerin einen neuen Versuch unternimmt, ertränkt er seinen Kummer lieber im Alkohol. Und berauscht erzählt er Kumpanen von seinen Abenteuern. Das Libretto zu "Hoffmanns Erzählungen" beruht auf Werken des Schriftstellers E.T.A Hoffmann. Der hat sich in seinen romantischen, phantasievollen bis schaurigen Geschichten immer auch selbst reflektiert. So dass Realität und Phantasie miteinander verschmelzen.

Indem Offenbach die Abenteuer des unglücklichen Hoffmann komponierte, legte er Rechenschaft über sich selber ab.
(Siegfried Kracauer in seinem Buch: 'Jacques Offenbach und das Paris seiner Zeit')

Offenbach hatte den internationalen Musikbetrieb kunstvoll bedient, zuletzt aber wurde er von diesem getrieben. Diese letzte Oper hat er teilweise im Bett geschrieben, an das war er aufgrund von Gicht gefesselt. Bevor Offenbach die Oper vollenden konnte, starb er - ausgebrannt.

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