Was heute geschah

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Was heute geschah – 8. Juli 1810 Die Komponistin Johanna Kinkel wird geboren

08.07.2021 von Elgin Heuerding

Bonn, 8. Juli 1810. Die Komponistin Johanna Kinkel wird geboren. Mit 12 Jahren weiß sie, dass sie Musikerin werden will. Sie lernt Klavier bei Beethovens Lehrer Franz Anton Ries. Sie schreibt ihre erste Komposition, die "Vogelkantate". Dann kommt ein schwerer Schock.

Bildquelle: Wikimedia Commons

Was heute geschah zum Anhören

Johanna Kinkel heiratet den 29 Jahre älteren Buchhändler Johann Paul Matthieux. Der will seine Frau auf ausschließlich häusliche Pflichten festzurren, verbietet ihr das Komponieren. Er misshandelt und quält sie. Das attestiert ein ärztliches Gutachten, als die Eltern ihre Tochter nach einem halben Jahr zurückholen. Sie reicht die Scheidung ein.

Ausbildung zur Konzertpianistin

Bonn ist überschaulich, daher geht Johanna nach Berlin. Sie unterrichtet die Kinder von Bettina von Armin im Klavierspiel und finanziert sich die Ausbildung zur Konzertpianistin selber. Auch in Fanny Hensels Sonntagskonzerten ist sie dabei. Als ihr Mann nach vielen Jahren in die Scheidung einwilligt, folgt ein langer Prozess, für den sie in ihre Geburtsstadt zurückkehrt. Der Bonner Gesangsverein hat nun eine Leiterin!

Römische Nacht, Op. 15 No. 1

Zweite Ehe

"Freiheit, Liebe und Dichtung" ist die Inschrift auf Johanna Kinkels Grab. Sie schreibt Kritiken, Reflexion, Novellen, bringt dabei auch ihre liberale Haltung zum Ausdruck. Sie gibt die Bonner Zeitung heraus. Gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann, dem Theologen, Dichter und demokratisch gesinnten Politiker Gottfried Kinkel. Als der während der Revolution verhaftet und verurteilt wird zu Zuchthaus lebenslänglich, organisiert Johanna seine Flucht.

Nach 1848 nichts mehr zu sagen

Das Ehepaar trifft sich in London wieder. Sie sorgt für den Lebensunterhalt, ihr Mann ist als Politiker beständig unterwegs. Für das Komponieren fehlt die Zeit. Vielleicht gibt es für sie aber nach einer solchen Katastrophe wie der Revolution von 1848 auch nichts mehr zu sagen.

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7.40 Uhr und um 16.40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 8. Juli 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Florence Price Komponistin | Bildquelle: wikimedia

Was heute geschah – 9. April 1887

Florence Price wird geboren

Zu Florence Prices Zeiten war es in Amerika nicht leicht, Schwarz zu sein. Besonders nicht, wenn man eine Frau war – und noch dazu Komponistin werden wollte. Florence setzt sich trotzdem durch: Ihre 1. Symphonie war das erste Werk einer Schwarzen Frau, das von einem großen amerikanischen Orchester aufgeführt wurde.

Ethel Smyth, englische Komponistin | Bildquelle: picture-alliance/united archives

Was heute geschah – 1. März 1912

Ethel Smyth landet im Gefängnis

Gemeinsam mit hundert anderen Frauen zieht die Komponistin Ethel Smyth durch die Londoner Straßen und schmeißt Fensterscheiben ein. Zerstörungswütige Vandalinnen? Nein. Die Suffragetten kämpfen für ihr Wahlrecht.

Die Komponistin Lili Boulanger; Abbildung im Magazin "Les Hommes du Jour", 1913 | Bildquelle: Wikimedia Commons

Was heute geschah – 15. März 1918

Die Komponistin Lili Boulanger stirbt

Gerade einmal 24 Jahre war Lili Boulanger alt, als sie bei Paris nach langer Krankheit starb. Danach wurde diese begnadet begabte Frau schnell vergessen – vorerst. Heute jedoch wird sie in ihrer Genialität anerkannt.

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