BR-KLASSIK

Martha Argerich, Daniel Baremboim, Friedrich Gulda, Edita Gruberovà und viele weitere Künstler sind die Stars des BR-KLASSIK Labels. Und natürlich Mariss Jansons, Ivan Repušić und Howard Arman. Sie alle sind auf CDs des Labels zu hören. Wir blicken ein bisschen hinter die Kulissen.

Das Ganze war eine Initiative von Mariss Jansons. Der hatte in Amsterdam, wo er Leiter des Concertgebouworkest war, die Vorteile eines orchestereigenen CD-Labels kennengelernt: Man hat alles unter eigener Kontrolle, muss sich nicht erst mit einer externen Plattenfirma absprechen, die womöglich noch viele andere Künstler und Prioritäten hat. Am 23. September 2009 war es dann soweit. Unter dem Motto "Wer Schätze hat, sollte sie teilen" präsentierten der damalige Rundfunkdirektor Dr. Johannes Grotzky, der damalige Künstlerische Leiter des Münchner Rundfunkorchesters Ulf Schirmer, Mariss Jansons, Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie BR-Chorleiter Peter Dijkstra das neue Label "BR-KLASSIK".

Fans weltweit

Präsentation des BR-KLASSIK Labels 2009 | Bildquelle: © BR Über 150 CDs und DVDs mit den Klangkörpern des BR sind seitdem erschienen. Auch zehn Weltersteinspielungen sind darunter. Und der Bestseller? Ist der Zyklus aller Beethoven-Symphonien samt fünf zeitgenössischen Auftragskompositionen mit dem BR-Symphonieorchester unter Mariss Jansons. Immerhin 15.000 Einheiten wurden davon verkauft. Die meisten Kunden für die BR-KLASSIK-CDs gibt es natürlich in Deutschland. Aber auch in Japan, den USA und Frankreich wohnen Fans, die sich dafür interessieren. Und das war ja von Anfang an die Idee: Die Produktionen des BR auch Menschen aus anderen Ländern zugänglich zu machen.

Der musikalische Fluss hat Vorrang

Welchen Ansatz verfolgt man beim Label, was die Qualität der Aufnahmen betrifft? Labelchef Stefan Piendl: "Spannend finde ich es immer dann, wenn es darum geht, ob man den musikalischen Fluss lässt und vielleicht irgendeine kleine Unsauberkeit in Kauf nimmt, oder ob man die möglichst perfekte Aufnahme möchte. Dem musikalischen Fluss den Vorrang zu geben, ist mir sympathisch."

Musikmarkt im Wandel

Ivan Repušić, Mariss Jansons und Howard Arman bei der Feier zum 10-jährigen Bestehen des CD-Labels BR-KLASSIK | Bildquelle: Lisa Hinder Der Musikmarkt hat sich gewandelt, die CD hat Konkurrenz bekommen von Streaming-Diensten wie Spotify und Digital-Portalen wie iTunes. Was bedeutet das für ein CD-Label? "Natürlich wird es schwieriger", meint Stefan Piendl, "die Einnahmen, die aus Streaming generiert werden, sind natürlich sehr, sehr viel geringer. Sie liegen bei unter einem Cent pro Stream. Das macht die Finanzierung für die Zukunft natürlich anspruchsvoller. So ein richtiges Konzept, wie man eine teure Produktion mit großem Orchester als Digitalveröffentlichung finanzieren soll, ist mir zumindest noch nicht untergekommen". Für das Jahr 2020 jedenfalls gibt es vor allem für Opernfreunde Grund zur Freude: Der "Ring des Nibelungen" mit Sir Simon Rattle ist geplant, auf das bereits veröffentlichte "Rheingold" folgt Anfang 2020 "Die Walküre". Und noch in diesem Jahr, pünktlich vor Weihnachten, wird die neue Hörbiographie über Fanny und Felix Mendelssohn erscheinen.

Veranstaltung: Jubiläum des BR-KLASSIK Labels

Sendung: "Zehn Jahre BR-KLASSIK Label" am Dienstag, den 12. November 2019 um 19.05 Uhr auf BR-KLASSIK