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01. Februar 1922 – Renata Tebaldi wird geboren Eine Engelsstimme

Eigentlich wollte Renata Tebaldi Pianistin werden, studierte dann aber doch Gesang am Konservatorium in Parma – und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer international gefeierten Opernsängerin. Bis heute gilt sie als die wohl größte Rivalin der Callas. Vor 100 Jahren wurde die Sopranistin in Pesaro geboren.

Die Sopranistin Renata Tebaldi. Fotografie aus den 50er-Jahren. | Bildquelle: picture alliance / Farabola/Leemage

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Reanata Tebaldis schwierige Kindheit

Die Kindheit Renata Tebaldis war überschattet von Armut und der Trennung der Eltern. Dazu kamen die Folgen einer Kinderlähmung, mit der sich später die darstellerische Zurückhaltung der Sopranistin auf der Bühne erklärte. Als 1946 in Mailand das Teatro alla Scala nach kriegsbedingter Renovierung wiedereröffnet wurde, übernahm sie das Sopran-Solo in Verdis "Messa da Requiem". Dabei durfte sich die begabte Sängerin von keinem Geringeren als Arturo Toscanini auf Händen getragen fühlen. Er wurde zu ihrem wichtigsten Mentor.

Ich habe nie geheiratet, aber ich wusste, was Liebe ist. Ich kenne die Leiden und Freuden der Liebe.
Renata Tebaldi

Grosser Triumph

An Italiens größtem Opernhaus entzückte Renata Tebaldi das Publikum, bevor ihr schließlich die New Yorker Metropolitan Opera breite Entfaltungsmöglichkeiten bot. Seit ihrem Debüt in Verdis Oper "Otello" als Desdemona 1955 brachte sie es in knapp 20 Jahren an der MET auf rund 250 Vorstellungen.

Ich bin ein großzügiger Typ, war es besonders auch in der Kunst. Da habe ich alles gegeben – ohne Rücksicht.
Renata Tebaldi

Schwereloses Pianissimo

Die Wärme ihres von purem Wohlklang beherrschten Vortrags fand viele Bewunderer: Sowohl ihre Mezzavoce-Kunst der Legato-Bögen, mit halber Stimme überaus weich und makellos artikuliert, wie auch ihr schwerelos anmutendes Pianissimo, das sie in der Höhe wirkungsvoll einsetzte, waren ihr Markenzeichen. Ihre Stimme entfaltete insbesondere in der Mittellage eine selten anzutreffende, humane Kraft voller Würde. Das Prädikat "Engelsstimme" – "Voce d'Angelo" – gönnte man Renata Tebaldi gerade deshalb, weil ihre Bühnenfiguren bei aller suggerierten Willensstärke oft schutzbedürftig wirkten.

Die italienische Sopranistin Renata Tebaldi – Konzertausschnitt mit Puccinis "O mio babbino caro"

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Renata Tebaldi - O mio Babbino caro (Concert) | Bildquelle: GermanOperaSinger (via YouTube)

Renata Tebaldi - O mio Babbino caro (Concert)

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 01. Februar 2022 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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