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Sommets Musicaux de Gstaad Konzerterlebnisse im Schnee

Während die Ski-Saison in vollem Gange ist, läutet das Festival "Sommets Musicaux de Gstaad" im Berner Oberland das neue Musikjahr in der Schweiz ein. Mit besonderer Winteratmosphäre, Staraufgebot – und heuer mit neuem künstlerischen Leiter: dem Geiger Renaud Capuçon.

Sommets Musicaux de Gstaad in den Kirchen von Gstaad, Saanen, und Rougemont | Bildquelle: Miguel Bueno

Bildquelle: Miguel Bueno

Renaud Capuçon

Neuer künstlerischer Leiter beim Festival "Sommet Musicaux de Gstaad"

Mit Beethovens 2. Klavierkonzert eröffneten Martha Argerich und die Kremerata Baltica in der spätgotischen Mauritius-Kirche des verschneiten Bergdorfs Saanen die diesjährigen "Sommets Musicaux". Quasi ein - wie der Name nahelegt - musikalisches Gipfeltreffen, bei dem sich in der Region um Gstaad seit Jahren Größen wie Anne-Sophie Mutter, Thomas Hampson oder Grigory Sokolov die Ehre geben.

Künstlerischer Leiter des "Sommets de Gstaad" | Bildquelle: © François Darmigny Neuer musikalischer Leiter vom "Sommets Musicaux de Gstaad"-Festival: der Geiger Renaud Capuçon | Bildquelle: © François Darmigny Doch nicht nur mit namhaften Stars will man hier aufwarten, erklärt der Geiger Renaud Capuçon, der heuer die künstlerische Leitung des Winterfestivals im mondänen Gstaad übernommen hat. Zwar brauche man Stars, wie Olga Peretyatko oder Gil Shaham, die dieses Jahr mit dabei sind. Aber eben auch junge Leute, eine neue Generation. Deshalb gibt es dieses Jahr auch acht Konzerte, die nur mit jungen Musikern besetzt sind.

Junge Musiker auf den Konzertalltag vorzubereiten, das liegt dem 40-jährigen Franzosen besonders am Herzen. Um sie vor Ort zu unterstützen und zu coachen, stellt ihnen das Festival mit dem Pianisten Joseph Moog einen Mentor zur Seite. Vor zehn Jahren war Moog selbst zum ersten Mal als Musiker beim Festival.

Ich weiß wie das war, hier auf dem Podium zu stehen.
Pianist Joseph Moog

Ins Leben gerufen wurden die "Sommets Musicaux de Gstaad" vor 16 Jahren durch Thierry Scherz, den Sohn einer bekannten Schweizer Hotelierfamilie, der vor anderthalb Jahren verstarb. Ihm gelang es, seine Winterfestspiele in kurzer Zeit im internationalen Festivalgeschehen zu etablieren. Anders als bei anderen Festivals – in Verbier oder Luzern – gibt es hier viel Schnee, also eine besondere winterliche Atmosphäre als Rahmen. Als Spielorte dienen Kirchen mit idealer Akustik und idealen Räumen für Kammermusik und Kammerorchester, versichert Festivalleiter Capuçon.

Aber nicht nur er weiß die intime und fast hauskonzertartige Atmosphäre in den Kirchen von Gstaad, Saanen und Rougemont zu schätzen. Auch die Geigerin Antje Weithaas, die als Konzertmeisterin mit ihrer Camerata Bern beim Festival zu Gast ist, gerät ins Schwärmen darüber, wie direkt in den kleinen Sälen der Kontakt zum Publikum sei.

Es ist einfach eine Freude und ein Glück, in diesen Momenten Teil eines Ganzen zu sein.
Geigerin Antje Weithaas

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