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C.Ph.E. Bach Cembalokonzert Nr. 5 in G-Dur

Als Carl Philipp Emanuel Bach von Berlin nach Hamburg wechselte, war er schon ein berühmter Komponist und hatte fast 30 Jahre Dienst am Berliner Hof hinter sich. Und doch war Hamburg für ihn noch mal ein richtiger Neuanfang. Hinein in eine bürgerliche Existenz, als Kirchenmusikdirektor, und nebenbei genug Zeit zum freien Komponieren.

Carl Philipp Emanuel Bach | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Das starke Stück

C.PH.E.Bach - Cembalokonzert Nr. 5 in G-Dur

In Hamburg entstanden die "Sechs Cembalokonzerte", die höchst temperamentvoll und eigenwillig geraten sind. Der Pianist Andreas Staier hat sie gemeinsam mit dem Freiburger Barockorchester eingespielt. Was ihn am fünften Konzert dieser Sammlung fasziniert, darüber hat er mit Julika Jahnke gesprochen.

"Für mich sind die aufregendsten Dinge die Momente, diese Nahtstellen, wo man überhaupt nicht weiß, was wohl als nächstes passieren könnte. Dieses Innehalten, und dieses kurz Revue passieren lassen, was man schon gehört hat, was sich schon entwickelt hat, was sich schon aufgebaut hat, und das Mutmaßen darüber, was sich daraus wohl ergeben könnte." (Andreas Staier)

Nur vermeintlich leicht

Carl Philipp Emanuel Bach zeigt sich experimentierfreudig in seinen "Sechs Cembalo-Konzerten", Wotquenne-Verzeichnis 43. Ständig kommt es zu Brüchen und zu plötzlichen Übergängen in eine ganz andere musikalische Welt. In seiner Autobiografie nennt der Komponist sie "6 leichte Flügelconcerte mit Begleitung". Doch von "leicht" kann hier keine Rede sein.

Andreas Staier | Bildquelle: Alvaro Yanez Andreas Staier | Bildquelle: Alvaro Yanez "Sie sind nicht leichter als die anderen Konzerte, die er ganz offensichtlich für sich geschrieben hat als Solist. Das ist natürlich auch wieder ein Publicity-Trick. Man würde nicht dem Publikum sagen: Hört mal zu, hier sind sechs Konzerte, die sind so schwer, dass Ihr sie sowieso nie hinkriegen werdet, das wäre natürlich unklug." (Andreas Staier)

Alterswerk fürs große Publikum

Denn Bach wollte die Konzerte einem möglichst großem Publikum bekannt machen. Zum einen natürlich, um die hohen Druckkosten wieder "einzuspielen". Vor allem aber, um zu zeigen, was er als Komponist vermochte. Es ist bereits ein Alterswerk, das er hier vorlegt: Bach war knapp 60 Jahre alt, als er die Konzerte schrieb und sie zeigen ganz unterschiedliche Facetten seiner Kompositionskunst.

Die Sätze in diesen Werken sind sehr knapp gehalten und gehen nahtlos ineinander über. Auf dichtem Raum ereignet sich dabei –musikalisch gesehen – eine Menge. Und jedes der Konzerte ist auf seine Art besonders.

Musik-Info

Carl Philipp Emanuel Bach
"Sei Concerti Per il Cembalo Concertato WQ 43"

Andreas Staier (Cembalo)
Freiburger Barockorchester, Petra Müllejans (Leitung)
Harmonia Mundi, HMC 902083.84

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