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Francesco Geminiani 12 Concerti Grossi

Die Concerti grossi von Francesco Geminiani beruhen alle auf Kompositionen anderer Meister, die der italienische Geiger immer wieder umarbeitete. War er tatsächlich nur ein "Wiederaufwärmer", wie ihn Zeitgenosse Veracini nannte?

Ausschnitt aus einem Gemälde von Francesco Geminiani | Bildquelle: Rue des Archives/RDA/Süddeutsche Zeitung Photo

Bildquelle: Rue des Archives/RDA/Süddeutsche Zeitung Photo

Das starke Stück

Geminiani - 12 Concerti Grossi

Francesco Geminiani, Geigenvirtuose aus der Schule des wichtigsten italienischen Geigerkomponisten Arcangelo Corelli, ging - wie viele seiner damaligen italienischen Geigenkollegen - 1716 nach London. Auf Anregung der englischen Freimaurerloge bearbeitete er 1725 die zwölf Violinsonaten Arcangelo Corellis.

Musik von Corelli als Grundlage

Auf Anhieb berühmt wurde er in London allerdings nicht, er kämpfte einige Jahre, bis er, in der Metropole einen Ruf als Geiger hatte - zumindest vorübergehend, denn am Ende seines Lebens musste er vom Weinhandel leben, und man sagt ihm dubiose Geschäft im Kunsthandel nach.

"Diese Concerti Grossi sind das Beste, was Geminiani geschrieben hat, denn die Musik ist von Corelli! Und was Geminiani gut gemacht hat, das ist eine Übersetzung oder eine Transkription für Orchester." (Chiara Banchini, Leiterin des Ensembles 415)

Als ausschlaggebend dafür, dass die Musik nach Geminiani klingt, sieht Banchini Geminianis Art zu verzieren, die er in seinem Lehrwerk beschreibt - der ersten bedeutenden Geigenschule vor Leopold Mozart. Geminiani beschreibt außerdem, wie man seiner Vorstellung nach barocke Streichermusik spielen sollte. Als bahnbrechend empfindet Chiara Banchini vor allem das erste dieser Concerti Grossi Geminianis, in dem der Komponist mit den Konventionen bricht.

Musik-Info

Francesco Geminiani: 12 Concerti grossi nach Arcangelo Corellis op. 5

Ensemble 415
Leitung: Chiara Banchini
CD-Titel: 12 Concerti grossi
Label: Zic Zac Territoires/2004

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