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Felix Mendelssohn Bartholdy Symphonie Nr. 2 "Lobgesang"

Von Jugend an hatte sich Felix Mendelssohn Bartholdy einer lebendigen Bach-Tradition verschrieben. Zahlreiche Werke entstanden im musikalischen Geiste Johann Sebastian Bachs – ebenso die 1840 komponierte Zweite Symphonie, der "Lobgesang".

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Starke Stücke

Mendelssohn - Symphonie Nr. 2 "Lobgesang"

Leipzig 1840: Die Verlagsstadt bereitet sich auf die 400-Jahr-Feier zur Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johannes Gutenberg vor. Im Rahmen dieses Festes soll natürlich auch Musik erklingen. Den Auftrag für zwei Neu-Kompositionen erhält der Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy. Neben einem weltlichen Festgesang für Männerchor und zwei Blasorchester verfasst er den "Lobgesang", eine "Symphoniekantate", wie er das Werk selbst später untertitelt. Am 25. Juni 1840 wird es in der Leipziger Thomaskirche uraufgeführt.

Der Triumph des Lichts über die Dunkelheit

"Die Nacht ist vergangen, der Tag aber herbeigekommen. So laßt uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts." Dieser großangelegte Chorsatz spiegelt die zentrale Aussage von Mendelssohns "Lobgesang" wider: den Triumph des Lichts über die Dunkelheit.

"Mendelssohn hat schon alle Erfahrungen mit Orchesterwerken hinter sich, als er diese Symphonie schreibt, aber er hat eben auch sehr viel geistliche Werke geschrieben und so ist für mich zumindest diese Symphonie eine Conclusio seines ganzen Schaffens." (Chorleiter und Dirigent Frieder Bernius)

Kritik an Mendelssohns "Lobgesang"

Zu Mendelssohns Lebzeiten gehört der Lobgesang zu seinen populärsten Werken. Doch bereits in ersten Kritiken wird auf die formale Parallele zwischen dem Stück und Beethovens Neunter Symphonie hingewiesen. Ein Vergleich, der schon bald zu einer gnadenlosen Abwertung und Verunglimpfung von Mendelssohns Opus führt. Der Musikwissenschaftler Adolf Bernhard Marx, ein Zeitgenosse des Komponisten, bezeichnet das Werk als "verunglückte Imitation der Neunten Symphonie", Richard Wagner nennt es gar "ein Stück von blödester Unbefangenheit".

"Ein Liebhaber dieser Musik wird da nicht zustimmen können. Natürlich erinnert das an die 9. Symphonie von Beethoven. Aber ich glaube, es ist nur die äußere Form, die Mendelssohn imitiert. So ist es bei Mendelssohn ein organischer Aufbau vom ersten Satz, von der Einleitung bis zum Ende des letzten Satzes eine Form die sich sinnvoll ergibt. Das kann man nicht vergleichen mit Beethovens Idee." (Frieder Bernius)

Musik-Info

Felix Mendelssohn Bartholdy - Symphonie Nr. 2 B-dur "Lobgesang"

Kammerchor Stuttgart, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Leitung: Frieder Bernius
CARUS 83.213

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