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Was heute geschah – 8. September 1841 Antonín Dvořák wird geboren

Nelahozeves in Böhmen, 8. September 1841. Antonín Dvořák wird geboren – gewissermaßen neben den Gleisen: Das Geburtshaus liegt nämlich direkt an der Eisenbahnlinie zwischen Prag und Dresden. Die wird gerade gebaut.

Komponist Antonin Dvorak | Bildquelle: imago/Gerhard Leber

Bildquelle: imago/Gerhard Leber

Als Antonín Dvořák zehn Jahre alt ist, erfasst ihn eine tiefe Leidenschaft. Nein, nicht zur Musik! Zu ihr auch natürlich, aber in diesem Fall zu Eisenbahnen, denn der erste Zug befährt die neue Trasse. Geschmückt und geputzt rauscht er an Antoníns Elternhaus vorbei. Und das war's dann: Ab diesem Tag ist Dvořák Trainspotter – also einer, der Kennzeichen von Eisenbahnlokomotiven sammelt, einer, der auf Bahnhöfen herumlungert und alle technischen Daten notiert, der zwischen Tendern herumkriecht und nach Nummern sucht, und so weiter und so weiter. Antonín Dvořák hat jedenfalls ein Hobby gefunden.

Maschinen "aus der Neuen Welt"

Die Jahre vergehen. Antonín Dvořák ist mittlerweile Musiker: Organist, Bratscher und Komponist. Er wird nach New York eingeladen. Dort soll er einen neuen amerikanischen Nationalmusikstil erfinden. Dvořák studiert die Musik der Farbigen, der Indianer und – der Eisenbahnen und Dampfschiffe. Und so wird seine Symphonie Nr. 9 mit dem Titel "Aus der Neuen Welt" ein bisschen auch eine Hymne an die Technik. Im letzten Satz glaubt man beinahe, das Stampfen der Lokomotiven zu hören, die Dvořák in Amerika bewundert hat – und er komponiert es so, dass man seine Begeisterung teilt!

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Antonin Dvorak: 9. Symphonie "Aus der neuen Welt" | BR-KLASSIK | Bildquelle: BR-KLASSIK (via YouTube)

Antonin Dvorak: 9. Symphonie "Aus der neuen Welt" | BR-KLASSIK

Die "Neue Welt" im Weltall

Hat die Nasa übrigens auch: Der Astronaut Buzz Aldrin, der zweite Mensch, der nach Neil Armstrong den Mond betrat, hörte während seines Flugs mit der Apollo 13 – also 65 Jahre nach Dvořáks Tod, eben diese Symphonie. Wie hätte sich Antonín Dvořák, der Technikjünger, darüber gefreut – seine Musik als Soudtrack für die Spitzentechnologie schlechthin, auf dem Weg zu ganz neuen Welten und unbekannten Galaxien, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat!

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 8. September 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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