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Arabella Steinbacher spielt Wilfried Hillers "Hoffnung" Die Violine als Muttergottes

Am 18. März wurde in Würzburg das geistliche Oratorium "Hoffnung" von Wilfried Hiller uraufgeführt. Inspiration dafür war eine Skulptur der Bildhauerin Antje Tesche-Mentzen. Das Werk ist für Solovioline, Sopran, Harfe, zwei Schlagzeuger und Chor komponiert, geschrieben wurde es für die Geigerin Arabella Steinbacher. Am 1. November um 20.05 Uhr sendet BR-KLASSIK einen Mitschnitt des Konzerts.

Das Werk "Hoffnung" nach einem Libretto von Winfried Böhm umkreist die Mutterschaft als Hoffnungsquell, ausgehend von der biblischen Maria. Die Gottesmutter selbst tritt nicht als Rollenfigur auf, sondern wird durch die Violine verkörpert, die Arabella Steinbacher bei der Uraufführung in Würzburg spielte. Die Mischung aus Vokalwerk und Violinkonzert ist ein Novum in der Musikgeschichte. Als Arabella Steinbacher ihn gefragt habe, ob er etwas für sie schreiben könne, habe er nach längerem Überlegen beschlossen, ihr statt eines herkömmlichen Violinkonzerts den Solopart seines neuen Oratoriums auf den Leib zu schreiben, so Wilfried Hiller. Die Violine verkörpere die Muttergottes, daher sei der Solopart nur für Frauen bestimmt, so der Komponist.

Es ist das erste Violinkonzert, das nur von Frauen gespielt werden darf.
Wilfried Hiller

Exotische Klänge

Statue "Hoffnung" | Bildquelle: © Tobias Eble Die Skulptur "Hoffnung" von Antje Tesche-Mentzen war Inspiration für Wilfried Hillers Oratorium "Hoffnung". | Bildquelle: © Tobias Eble Neben Arabella Steinbacher, den Gesangssolisten Margriet Buchberger (Sopran) und Hubert Nettinger (Tenor), dem Vokalensemble Cantabile Regensburg und dem Monteverdichor Würzburg (Leitung: Matthias Beckert) ist es vor allem die Palette an Schlaginstrumenten, die Hillers Oratorium klanglich prägen. "Dieses Werk liegt mir so nahe, weil ich durch meine halbjapanischen Wurzeln diese Klänge der Klangschalen und der ganzen Schlaginstrumente so tief in mir trage", so Arabella Steinbacher. Für die Geigerin war das Konzert im März eine Premiere: Zum ersten Mal in ihrer Karriere wirkte sie bei einer Uraufführung mit.

Geigerin wandelt durch Kirchenraum

Neben der meditativen Aura ihres Violinparts sei auch die räumliche Komponente in Hillers Komposition faszinierend, meint Steinbacher. In manchen ihrer Soli wandelt sie durch den Kirchenraum und bringt so die Klänge der Hoffnung direkt zum Publikum. Am Schluss des Oratoriums gehen alle Chorsänger an der Skulptur der Hoffnung vorbei und stecken kleine Wunschzettel hinein. Vielleicht erfüllt sich so manche Hoffnung und wird real - so Wilfried Hillers optimistische Botschaft.

Konzertabend aus dem Studio Franken

Wilfried Hiller - "Hoffnung": Mittwoch, 1. November um 20.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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