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Festspielzeit 2023

Der Musiksommer mit BR-KLASSIK

70 Jahre Bachwoche Ansbach Bach als Tradition

1947 riefen Musiker aus München eine neue Konzertreihe ins Leben. Aus ganz Deutschland reisten rund 350 Gäste an und lauschten Brandenburgischen Konzerten und einer Kantate. So klein hat alles angefangen - damals allerdings noch im oberfränkischen Pommersfelden. Ein Jahr später wurde das neue Festival nach Ansbach verlegt und entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem überregionalen Kulturereignis. Vom 28. Juli bis 6. August gibt es die siebzigste Ausgabe des Festivals.

Konzert in Festsaal | Bildquelle: Stadt Ansbach

Bildquelle: Stadt Ansbach

Von Anfang an kamen herausragende Interpreten und Künstler nach Pommersfelden bzw. Ansbach. Karl Richter, Fritz Wunderlich, Benjamin Britten und Yehudi Menuhin - sie alle schätzten die besondere Atmosphäre des Festivals in der mittelfränkischen Kleinstadt. Zum zehnjährigen Jubiläum 1957 berichtete das Fernsehen: "Buch- und Musikalienhandlungen nehmen Notiz vom Großereignis der Stadt. Die übrigen Geschäftsleute halten sich zurück, was zu dem einmaligen Ergebnis führt, dass zumindest bis jetzt kein Kitsch sich um die Musiktage ranken konnte. Beim Rundgang trifft man ganz unverhofft auf Prominenz." Und man sieht Benjamin Britten mit Sänger Peter Pears auf die Straße treten.

Die Bachwoche und ihre Tradition

Bachwoche Ansbach | Bildquelle: Bachwoche Ansbach Bildquelle: Bachwoche Ansbach Der heutige Bachwochen-Intendant Andreas Bomba hat sich intensiv mit der 70-jährigen Geschichte seines Festivals beschäftigt. Er freut sich über die hohe Bedeutung, die die Tradition für das Musikereignis in Mittelfranken hat: "Das ist die Konzentration auf das Werk von Johann Sebastian Bach. Ich möchte kein beliebiges, wenn auch hochkarätig besetztes Alte-Musik-Festival machen, sondern eine Bachwoche, in der das Werk von Bach im Zentrum steht. Nicht mehr so ausschließlich, wie es in den ersten zehn bis zwanzig Jahren war, aber ich will diesen Fokus Bach nicht verlassen."

Bachliebhaber aus ganz Deutschland kommen nach Ansbach

Auch in diesem Jahr kommen Bachliebhaber aus ganz Deutschland, um sich die über vierzig Konzerte anzuhören. Das Besondere daran: Alle Konzertprogramme sind eigens von den Künstlern gemeinsam mit der Festival-Leitung für Ansbach entwickelt worden; und gespielt würden sie nur auf den Ansbacher Konzertbühnen, weil sie schlicht zu speziell seien für andere Veranstalter, so Bomba: "Die Künstler versuchen natürlich schon, mit diesen einstudierten Programmen woanders zu gastieren, doch das ist dann oft so speziell 'Ansbach', dass andere sagen, sie kriegen das nicht unter."

Zwei inhaltliche Schwerpunkte prägen das diesjährige Festivalprogramm: das 70-jährige Bachwochen-Jubiläum und 500 Jahre Reformation. Dabei gibt Andreas Bomba allerdings zu bedenken, dass Bach einerseits natürlich schon mit der Reformation zu tun habe. Andererseits solle man aber nicht vergessen, dass Bach rund 150 Jahre nach Luthers Tod geboren wurde. "Man konnte schon vor zwei Jahren ahnen, als ich mit der Planung begonnen habe, dass sich alle auf das Reformationsjubiläum stürzen", so Bomba. "Deshalb dachte ich, wir machen das punktuell. Aber damit soll das auch gut sein."

Das Programm der Bachwoche

Vom 28. Juli bis 6. August sind renommierte Bach-Interpreten zu Gast in Ansbach: Die Geigerin Isabelle Faust, der Cellist Jean-Guihen Queyras, die Pianisten Piotr Anderszewski und Angela Hewitt sowie der Oboist Albrecht Mayer. Außerdem werden das Freiburger Barockorchester, das Ensemble Resonanz, die Gaechinger Cantorey und der Dresdner Kammerchor erwartet. Höhepunkt und Abschluss der Bachwoche 2017 bilden zwei Aufführungen von Bachs h-Moll-Messe mit dem Windsbacher Knabenchor und dem Freiburger Barockorchester.

Die Bachwoche auf BR-KLASSIK:

Mittwoch, 2. August, 20.03 Uhr - ensemble amarcord/Schumann Quartett
Mittwoch, 16. August, 20.03 Uhr - Piotr Anderszewski (Klavier)
Freitag, 1. September, 20:03 Uhr - Dresdner Kammerchor; Dresdner Barockorchester

Sendung: Allegro am 26. Juli 2017, 06.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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