BR-KLASSIK gratuliert dem Landestheater Linz, dem Intendanten, dem Regieteam und allen Mitwirkenden zu großem Operettenmut.
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"Zur gold'nen Liebe" von Ralph Benatzky im Landestheater Linz - inszeniert von Gregor Horres.
Los geht´s
...in einem "Bummslokal" auf der Reeperbahn, das in seiner edlen Deco-Anmutung allerdings fast ein wenig zu fein geraten ist für St. Pauli.
Dafür sorgt das Bühnenbild von Elisabeth Pedross für den ersten Aha-Effekt, wenn es am Endes des 1. Akts gedreht und die Rückseite des Bummslokals zum Operettentheater wird. Da tanzen die "Bildschönen" von der Oberösterreichischen Tanzakademie - die heißen wirklich und zurecht so! - diese "Bildschönen" also tanzen in wunderbar flotten 20er Jahre-Kostümen von Yvonne Forster.
Verblüffend
...wie gut es so gelingt die zwei Handlungsebenen des Stücks herauszuarbeiten. Denn gedacht war Zur gold'nen Liebe von Benatzky als "Parodie der typischen, hergebrachten Operette" und so sind auch die Protagonisten ein etwas spinnerter Operettenkomponist (Martin-Enger Holm), ein forscher Librettist (Christoph Gerhardus) sowie ein echtes, etwas schrilles Kind der Reeperbahn (Sophie Bareis). Die wird von den beiden Herren entdeckt und am Kurfürstendamm schließlich zum Operettenstar. Wenn dann Sängerin und Komponist den Titelwalzer bei einer Probe erst in grotesker Stummfilmgestik, dann hinter der Bühne ganz intim singen, wird die Doppelbödigkeit dieses Stücks aufs Wunderbarte bedient.
Bildquelle: © BR-KLASSIK Operetten-Boulevard
Erstaunlich
...wie sich die Mitglieder des Opernstudios mit Begeisterung in das ihnen fremde Genre werfen. Denn Benatzkys Stück ist eigentlich für singende Schauspieler geschrieben. Umso beeindruckender die Leistung des jungen Ensembles. Unterstützt werden sie von Routiniers wie Matthias Schmidlechner als zwielichtem Agenten, Dominik Nekel als borniertem Kommerzienrat oder dem wunderbar trockenen Andreas Pühringer als cholerischem Theaterdirektor. Unterstützt dabei werden sie von einer 5er-Kombo, die sich akustisch und im Tempo manchmal zu sehr in den Vordergrund spielt, aber den passend jazzigen Sound liefert.
Mitreissend
...wie hier Operetten- und Backstage-Ebene ineinanderspielen und Regisseur Georg Horres die Komödienmaschinerie geschickt am Laufen hält. Er hat das Stück nicht ohne Grund im Uraufführungsjahr 1931 belassen - zum einen wegen der geschichtlichen Dimension, schließlich wissen wir , was da in 2 Jahren kommen, - zum anderen wegen Benatzkys Schlusspointe: Kurz vor dem Happy-End steigen nämlich die Sänger aus ihren Rollen und meinen, so ein Happy-End funktioniere doch heutzutage nicht mehr! Lupenreine Meta-Operette anno 1931!
Sei kein Frosch, küss ihn: Das Team vom BR-Klassik Operettenboulevard ist begeistert und gratuliert dem Landestheater Linz zu großem Operettenmut!
Inszenierung: Gregor Horres
Musikalische Leitung: Jinie Ka
Bühne: Elisabeth Pedross
Kostüme: Yvonne Forster
Choreographie: Ilja vsn den Bosch