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Unruhe bei den Bayreuther Festspielen Förderverein will Geld kürzen

Finanzielle Probleme auf dem Grünen Hügel: Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth mitgeteilt, künftig weniger Geld für die Bayreuther-Festspiele zu zahlen – genauer gesagt rund eine Million Euro.

Königsportal des Festspielhauses am "Grünen Hügel" in Bayreuth  | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth hat den anderen Gesellschaftern in einer Sitzung des Verwaltungsrates mitgeteilt, von 2024 an rund eine Million Euro weniger zu zahlen. Georg Freiherr von Waldenfels, der Vorsitzende des Fördervereins sowie des Verwaltungsrats, äußerte sich auf Anfrage der dpa, dass es sich um eine interne Sitzung gehandelt habe, deren Inhalt er nicht kommentiere. Bislang hatte der Förderverein pro Jahr ungefähr drei Millionen Euro zum Festival beigesteuert; außerdem hält er 29 Prozent der Anteile an der Bayreuther Festspiel-GmbH und ist damit gleichberechtigter Gesellschafter.

Katharina Wagner äußerte sich nicht

Katharina Wagner, Festspielleiterin der Bayreuther Festspiele | Bildquelle: Enrico Nawrath Katharina Wagner | Bildquelle: Enrico Nawrath Kulturstaatsministerin Claudia Roth kommentierte die Situation wie folgt: "Wenn die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth bei der Finanzierung deutlich weniger beisteuern können, dann müssen jetzt alle, die Teil dieses ganzen Komplexes sind, zusammen handeln". Markus Blume, der bayerische Kunstminister, zeigte sich zuversichtlich, dass "die Gesellschafter auch weiterhin gemeinsam für eine stabile Grundlage für die Festspiele sorgen werden". Dabei verwies er auf anstehende Gespräche. Die Chefin der Festspiele, Katharina Wagner wollte nichts dazu sagen und verwies auf Festspiel-Geschäftsführer Ulrich Jagels, der wiederum ließ eine entsprechende Anfrage der dpa unbeantwortet.

Irgendwelche Spekulationen über die finanzielle Situation der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth sind aus der Luft gegriffen.
Georg von Wadenfels

Klick-Tipp zu Bayreuther Festspielen

Lesen Sie hier, wie die Bayreuther Festpiele 2022 waren.

Der Freundeskreis hat bedeutenden Einfluss auf die Bayreuther Festspiele

Georg von Waldenfels betonte, dass die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth weiter ein zuverlässiger Partner der Bayreuther Festspiele GmbH sei. Sie habe "alle finanziellen, seit Jahren steigenden, Verpflichtungen erfüllt", wie auch die anderen Gesellschafter der Festspiele. Die finanzielle Situation der Freunde sei "nach wie vor stabil", sagte von Waldenfels, und Spekulationen darüber seien aus der Luft gegriffen. Der Freundeskreis hatte stets großen Einfluss auf die Festspiele – und entscheidet im Verwaltungsrat auch mit, ob Katharina Wagner Festspiel-Chefin bleiben soll. Der Vertrag mit der Wagner-Urenkelin läuft noch bis 2025. Noch im laufenden Jahr soll entschieden werden, wie es danach weitergeht.

Kommentare (1)

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Mittwoch, 22.Februar, 13:22 Uhr

Rüdiger

Ein pseudo-konservativer Verein...

...der hahrzehntelang dazu geschwiegen, ja sogar dafür bezahlt hat, dass an dem Ort, welcher eigentlich der Pflege des einzigartigen Kulturerbes gewidmet war, die Werke Richard Wagners in beispiellosen Weise verhunzt worden sind, regt sich ein wenig.

Was nun damit erreicht wird, ist nur, dass sich die Urenkelin, welche sich für die Schändung der Werke ihres Urahns hingegeben hat, nun auch noch sich als Martyrerin gerieren kann. Der Mythos vom ultrakonservativen Wagnerianer wird nun wieder durch das Feuilleton geistern.

Ich finde, sowohl von Waldenfels alsauch Katharina Wagner sollten sich durch ihr Tun nun wirklich genug disqualifiziert haben und sollten durch echte Wagnerliebhaber ersetzt werden, welche die Werke Richard Wagners werkgetreu aufführen.

Ich bin mir bewusst, dass es niemals einen Konsens geben kann, was wirklich "werkgetreu" ist, aber das, was seit Jahrzehnten in Bayreuth zu sehen ist, kann auf jeden Fall nicht mit diesem Adjektiv versehen werden.

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