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Fanny & Felix

Die Mendelssohns: Zwei Leben für die Musik

13. Mai 1830 - Felix Mendelssohn geht auf Italienreise Auf dem Weg zum Weltbürger

Italien inspirierte Felix Mendelssohn zu seiner populärsten Symphonie. Als 21-Jähriger bricht er zu dieser großen Reise auf. Träume, Visionen, Ideen treiben ihn um. Doch was er an Italien am meisten schätzen und lieben würde, damit hätte Mendelssohn nicht gerechnet.

Felix Mendessohn Bartholdy | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Felix Mendelssohn Bartholdy ist aufgeregt. Erst am Tag zuvor hat er seine Reformationssinfonie fertig komponiert – und schon muss er wieder los, auf seine zweite Reise. Die finanzieren ihm seine Eltern. Das Ziel: Felix soll sich zum Weltbürger mausert. Unendlich teuer ist eine solche monatelange, jahrelange Reise. Die Eltern sind stolz. Und Mendelssohn? Der brennt drauf, endlich wieder loszuziehen.

Mendelssohn wird zum Networker

Fünf Monate war Mendelssohn daheim in Berlin. Seine erste Bildungsreise hatte ihn nach England und Schottland geführt. Die Erwartungen, die seine Eltern in ihn gesetzt hatten, hat er erfüllt. Mehr als erfüllt! Kontakte zu Musikern, Verlegern und zur englischen Aristokratie hat er hergestellt. Vor allem aber zum Publikum! Mendelssohn ist 21 und bereits auf der Höhe seiner Kunst: das Publikum liebt ihn, vergöttert ihn: als einen der besten Dirigenten, einen der einfallsreichsten Pianisten, und einen der interessantesten Komponisten der Zeit. Und trotzdem entwickelt Mendelssohn keine Hybris wie das manche berühmte jungen Leute unserer Tage tun. Er macht beschwingt und begeistert weiter.

Inspirationsquelle: die italienische Natur

Allerdings lässt sich Mendelssohn Zeit mit seiner Italienreise. Über Dessau und Leipzig fährt er per Kutsche erst einmal nach Weimar, um Goethe wieder zu sehen. Dann geht es weiter nach München, Salzburg und Wien. Mendelssohn ist ein - wie wir heute sagen würden - ausgezeichneter Networker. Endlich Italien. Venedig, Florenz und Rom. Dazwischen schreibt er Briefe an die Eltern, hunderte begeisterte Briefe. Die italienische Musikszene behagt ihm gar nicht – zu wenig Kunstverstand, zu verdrießlich, schreibt er. Aber diese Natur! "Da steckt die Musik drin, da tönt's und klingt's von allen Seiten."

Ein halbes Jahr bleibt Mendelssohn in Italien, saugt die Landschaften und die Lebensart ein, komponiert seine "Italienische" Symphonie und reist dann weiter,  in die Schweiz, nach Paris, immer weiter auf dem Weg zum Weltbürger.

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