BR-KLASSIK

Pilotenuniform statt Frack, Steuerknüppel statt Taktstock: Daniel Harding ist passionierter Flieger. In der kommenden Saison will der 43-jährige Dirigent ein Sabbatical nehmen und als Pilot für die Air France ins Cockpit steigen, wie er der spanischen Zeitung El Pais verraten hat.

In diesen Tagen ist Daniel Harding mit dem Orchestre de Paris, das er zum Ende der Spielzeit verlässt, auf Abschieds-Tournee. Erst im Juni ist er für den erkrankten Mariss Jansons beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks eingesprungen, und auch im September kommt der 43-Jährige wieder für mehrere Konzerte nach München. Wer die Biografie auf der Website seiner Agentur liest, findet dort als letzten Satz, dass der vielbeschäftigte Dirigent, der derzeit auch den Posten des Musikdirektors beim Radio-Sinfonieorchester Stockholm innehat, ebenfalls leidenschaftlicher Flieger ist und eine Lizenz als Berufspilot hat.

Sabbatical als Dirigent

Für ihn sei das Fliegen auch eine intellektuelle Herausforderung – und ein neues Berufsfeld, so Harding. Seit seiner Kindheit habe ihn die Fliegerei fasziniert, doch bisher hätten ihn seine musikalischen Engagements davon abgehalten, so Daniel Harding zur spanischen Zeitung El Pais. Das will er nun ändern und in der kommenden Saison eine Auszeit vom Dirigieren nehmen, um sich ganz seiner fliegerischen Leidenschaft zu widmen und als Copilot ins Cockpit von Maschinen der französischen Fluglinie Air France zu steigen. Dann wird Harding wohl auch den Hinweis auf seinem Twitter-Account aktualisieren – denn dort steht bislang noch: qualified but unemployed A320 pilot (ausgebildeter, aber arbeitsloser A320-Pilot) ...