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Daniel Barenboim reagiert auf Donald Trump "Palästina soll als Staat anerkannt werden"

Vor kurzem sorgte US-Präsident Donald Trump weltweit für Aufruhr, als er Jerusalem im Namen der USA zur Hauptstadt Israels erklärte. Seitdem hat die Gewalt im Nahen Osten zugenommen. Nun macht sich Dirigent Daniel Barenboim für Palästina stark - und fordert eine friedliche Zweistaatenlösung.

Dirigent Daniel Barenboim | Bildquelle: Peter Adamik

Bildquelle: Peter Adamik

Der Konflikt scheint unlösbar: Sowohl Israelis als auch Palästinenser beanspruchen die Region Palästina und die Stadt Jerusalem für sich. Daniel Barenboim, der als Argentinier in Israel aufwuchs, setzt sich seit Jahrzehnten für eine friedliche Lösung im Nahostkonflikt ein - unter anderem mit der Gründung des West-Eastern Divan Orchestra, in dem junge Musiker aus Israel und den arabischen Ländern friedlich zusammen musizieren.

Die Äußerung Donald Trumps zugunsten Israels sowie seine Entscheidung, die US-Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, waren nun Anlass für Barenboim, erneut öffentlich zu der Situation im Nahostkonflikt Stellung zu beziehen. In der "ZEIT" ergreift der Dirigent und Pianist Partei für die Palästinenser, und fordert, dass auch ihr Staat anerkannt werden sollte.

Es muss eine menschliche Lösung geben.
Daniel Barenboim

"Man kann keinen Kompromiss zwischen zwei Völkern, noch nicht einmal zwischen zwei Menschen erwarten, die einander nicht anerkennen", schreibt Barenboim. "Für eine Zweistaatenlösung brauchen wir zwei Staaten, und die gibt es momentan nicht." Deshalb appelliert der Dirigent an den Rest der Welt: "Erkennen Sie Palästina als Staat an, so wie Sie Israel als Staat anerkannt haben." Verhandlungen über den Grenzverlauf sowie andere essenzielle Aspekte des Konflikts sollten sofort angegangen werden, so Barenboim.

Barenboim fordert Zweistaatenlösung

Eine gleichberechtigte Zweistaatenlösung wäre laut Barenboim der einzige Weg zu Gerechtigkeit für die Palästinenser und zu Sicherheit für Israel. Jerusalem sei für das Judentum ebenso eine heilige Stadt wie für den Islam und das Christentum, so Barenboim. "Im Rahmen einer gleichberechtigten Zweistaatenlösung sähe ich keinerlei Problem damit, Westjerusalem zur Hauptstadt Israels und Ostjerusalem zur Hauptstadt Palästinas zu machen." Zugleich fordert Barenboim die Vertreter Israels und Palästinas auf, deutlich auszusprechen, dass sie nach jahrzehntelangem Konflikt endlich Frieden wollen. Der Wille zum Frieden müsse von beiden Völkern ausgehen.

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