BR-KLASSIK

Inhalt

Entdeckt: Neue Komposition von Engelbert Humperdinck Bislang unbekanntes Klavierstück gefunden

Ein bislang unbekanntes Musikstück von Engelbert Humperdinck ist aufgetaucht. Entdeckt hat es der ehemalige "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann, als er Nachforschungen zu seinem Haus auf Usedom anstellte. In diesem hatte Humperdinck eine Zeit lang gewohnt.

Originalkomposition "Erinnerung" von Engelbert Humperdinck | Bildquelle: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner

Bildquelle: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner

Engelbert Humperdinck hat mit "Hänsel und Gretel" eine der meistgespielten Opern der Welt geschrieben. Sein anderen Kompositionen sind heute weniger bekannt. 1906 wohnt Humperdinck vorübergehend in dem Haus, das jetzt Diekmann gehört.

Zweitälteste Komposition von Humperdinck

Eine "sehr bedeutende Entdeckung" nannte Musikwissenschaftler und Humperdinck-Experte Christian Ubber den Fund. Das Klavierstück mit dem Titel "Erinnerung" tauchte im Poesiealbum der jüngeren Schwester Humperdincks auf, das Diekmann bei einer Auktion erworben hatte. Neben Einträgen von Mitschülerinnen, Tanten und Cousinen, findet sich in dem Album auch ein Eintrag ihres Bruders, den er etwa zwei Jahre vor ihrem frühen Tod geschrieben hatte. "Allerdings hat er ihr keinen Text hinterlassen, sondern er hat ihr ein Stück komponiert: 'Erinnerung'", erklärt Diekmann. Humperdinck hatte es der Schwester gewidmet. Es ist die zweitälteste authentisch erhaltene Komposition Humperdincks, da dessen Frühwerk bei einem Brand zerstört wurde.

Das ist eine werkhistorisch und biografisch sehr bedeutende Entdeckung.
Christian Ubber, Musikwissenschaftler

Erscheint im April bei der Deutschen Grammophon

Kai Diekmann, ehemaliger Chefredakteur der «Bild»-Zeitung, blättert in seiner Villa auf Usedom in einem Poesiealbum, das der Schwester des Künstlers Engelbert Humperdinck (1854-1921) gehörte.  | Bildquelle: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner Kai Diekmann bei seiner musikalischen Schatzsucheauf Usedom | Bildquelle: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner Es sei ein "ganz besonderer Moment" gewesen, das Stück zum ersten Mal zu hören, sagte Diekmann. Die Deutsche Grammophon hat das Stück bereits am Freitag veröffentlicht als Auskopplung eines Humperdinck-Best-of, das im April erscheint. Anlässlich des 100. Todestages von Humperdinck soll das Stück im September seine Weltpremiere vor Publikum feiern - im Rahmen eines Humperdinck-Festivals auf Usedom.

Sendung: "Allegro" am 8. Februar 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

    AV-Player