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Traditionelle "Inaugurazione" findet nicht statt Saisoneröffnung an der Mailänder Scala abgesagt

Auch die "Inaugurazione" an der Mailänder Scala wird dieses Jahr ausfallen. Zumindest soll die Saisoneröffnung, die das weltberühmte Opernhaus traditionell am 7. Dezember veranstaltet, wenn überhaupt ohne Publikum stattfinden, so berichtet die große italienische Zeitung "Corriere della Sera". Hinter den Kulissen arbeite man derzeit an einem Plan B, um das weltberühmte Opernhaus trotz aller Widrigkeiten dennoch nicht verstummen zu lassen.

Mailänder Scala von Außen | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Mit Gaetano Donizettis "Lucia di Lammermoor" sollte die diesjährige Inaugurazione an der Mailänder Scala über die Bühne gehen. Die Eröffnung an dem weltberühmten Opernhaus findet traditionell am 7. Dezember statt, dem Festtag des heiligen Ambrosius, dem Schutzpatron der Stadt. Aber die Corona-Krise und die steigenden Fallzahlen machen auch diesem weltweit beachteten Opern- und Medienspektakel einen Strich durch die Rechnung.

"Plan B" ohne Publikum

Innenraum der Mailänder Scala | Bildquelle: Teatro alla Scala / Paola Primavera Bleiben am 7. Dezember komplett leer: die Sitze und Ränge in der Mailänder Scala ... | Bildquelle: Teatro alla Scala / Paola Primavera Intendant Dominique Meyer und der Verwaltungsrat der Scala haben am 4. November 2020 beschlossen, dass es angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen keinen Sinn macht, an der Saisoneröffnung mit Publikum festzuhalten, so berichtet die große italienische Zeitung "Corriere della Sera". Mayer wurde deswegen mit der Entwicklung eines "Plan B" beauftragt. Wie dieser aussehen soll — dazu will sich die Oper erst später näher äußern. Denn selbst die Machbarkeit einer reinen TV-Produktion einer großen Oper, wenn auch vor gänzlich leeren Rängen, sei angesichts der derzeitigen Situation mehr als fraglich. Eine Alternative könnte zum Beispiel auch eine Art Operngala sein.

Herbe Enttäuschungen

Für die Titelrolle in Donizettis "Lucia di Lammermoor" war die amerikanische Sopranistin Lisette Oropesa vorgesehen, an der Seite von Juan Diego Flórez und unter der Leitung von Musikdirektor Riccardo Chailly. Für Oropesa ist die Absage ein weiterer herber beruflicher Schlag in diesem Jahr: Seit Maria Callas im Jahr 1955 wäre sie die erste amerikanische Sopranistin gewesen, die in einer Titelrolle wieder die Saison an der Scala eröffnet hätte. Und auch Scala-Intendant Dominique Meyer muss so erstmal auf seine erste Premiere seit seinem Wechsel von Wien nach Mailand verzichten.

Sendung: "Allegro" am 5. November 2020 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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