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So wird die Münchner Isarphilharmonie aussehen Konzertsaal im Ausweichquartier HP8

Der Eröffnung des neuen Gasteig-Interimsquartiers und der Isarphilharmonie im Oktober steht laut Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner nichts im Weg. Das hat er am Donnerstag auf einer Besichtigung des Kulturareals an der Hans-Preißinger-Straße 8 im Münchner Stadtteil Sendling verkündet. Dorthin wird der Münchner Gasteig, Europas größtes Kulturzentrum, im Oktober umziehen. BR-KLASSIK war bei der Begehung dabei.

Fassade des Konzetsaals, teilweise eingerüstet | Bildquelle: Jungblut/BR

Bildquelle: Jungblut/BR

Noch beschallen lärmende Lastwagen und Baukräne, Presslufthämmer und kreischende Sägen das Gelände, auf dem in wenigen Monaten Europas größtes Kulturzentrum seine temporäre Heimat finden wird. Ab dem 8. Oktober 2021 wird dieses Areal an der Hans-Preißinger-Straße im Münchner Stadtteil Sendling, kurz Gasteig HP8, mit seinen historischen und neuen Gebäuden die Angebote des Kulturzentrums und seiner Institutionen beherbergen: Münchner Philharmoniker, Münchner Stadtbibliothek, Münchner Volkshochschule und die Hochschule für Musik und Theater München.

Die Begehung

Über den matschigen Bauvorplatz gelangt man direkt in das Herzstück des HP8, eine denkamlgerecht sanierte Trafohalle, die Halle E. Sie wird viele Funktionen und Nutzungen haben: Foyer der Isarphilharmonie, Anmeldung und Galerie der Volkshochschule, Veranstaltungssaal, Kulturvermittlung, Lesecafé und Ort für die Pausengastronomie. Sobald die pandemische Lage es erlaubt, soll die Halle nach den Konzerten auch zur Tanzfläche werden – das versprechen die Münchner Philharmoniker, die in der ersten Spielzeit am neuen Ort einen besonderen Fokus auf Tanz und Ballett setzen möchten.

Münchner Isarphilharmonie, Baustelle | Bildquelle: BR/Peter Jungblut Wie "schwarzgefärbte Haut": dunkle Holzverkeidung im Konzertsaal | Bildquelle: BR/Peter Jungblut

Und dann öffnet sich der Blick auf die Isarphilharmonie, die innen komplett schwarz ist. "Das Ziel ist eine Art schwarzgefärbte Haut, nur die Bühne ist aus hellem Holz", erklärt Michael Amtmann, Pressesprecher des Gasteigs. Die Konzentration des Zuschauers soll sich so komplett auf die Bühne richten. Der Saal ist als klassische "Schuhbox" konzipiert, bei dem das Orchester auf der Frontbühne platziert wird. Die schwarze Holzverkleidung, an die sich mancher vielleicht erst gewöhnen muss, besteht aus Nadelholz. Noch ist der gesamte Saal unbestuhlt, 1.900 Sitzplätze soll die Isarphilharmonie zukünftig fassen. Die Musiker werden, um sich gegenseitig besser hören zu können, konzentrierter platziert sein als in der Philharmonie im Gasteig. Das Publikum wird außerdem viel näher an den Musikern sitzen.

Dieter Reiter und Valery Gergiev sind zuversichtlich

Mit dem Baufortschritt ist Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, der bei der Begehung der Baustelle anwesend ist, sehr zufrieden. Und auch mit der Optik des HP8: "Die Aula wird sicherlich ein richtig cooler öffentlicher Ort werden."

Münchner Isarphilharmonie, Baustelle | Bildquelle: BR/Peter Jungblut Blick ins künftige Foyer des HP8 | Bildquelle: BR/Peter Jungblut

Valery Gergiev, der Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, ist ebenfalls begeistert, auch über die Einhaltung des Projekt-Zeitplans: "In diesen schwierigen Zeiten ist das nicht selbstverständlich", sagt er. Für das Akustikkonzept der Isarphilharmonie ist der weltberühmte Klangexperte Yasuhisa Toyota verantwortlich, der den Raumklang in der Elbphilharmonie gestaltet hat. "Wir erwarten von Herrn Toyota, dass er auch hier wieder Fantastisches schafft", sagt Valery Gergiev. Mit dem Akustiker arbeitet der Dirigent schon seit über 20 Jahren zusammen und ist zuversichtlich: "Er kennt die Geheimnisse der Akustik. Wir sind sehr, sehr hoffnungsvoll."

Geplante Eröffnung im Oktober 2021

Wenn es tatsächlich beim 8. Oktober als Eröffnungstermin bleibt, soll es im HP8 dann ein umfangreiches Programm zum Start geben, in dem jede Institution, also Volkshochschule, Stadtbibliothek und Philharmoniker, einen Monat lang die "Schirmherrschaft" übernimmt. Zum ersten Mal überhaupt wird dann Starpianist Daniil Trifonov alle fünf Beethoven Klavierkonzerte in einem Zyklus zusammen mit den Münchner Philharmonikern präsentieren. Nach dem Start soll es neben Konzerten auch mehrere Festivals geben sowie besondere Projekte, etwa Jazzabende oder Kooperationen mit DJs und dem Regisseur Christoph Marthaler. Die Münchner Philharmoniker planen acht Ur- und Erstaufführungen, außerdem soll ein Großteil der symphonischen Werke von Richard Strauß aufgeführt werden.

Sendung: "Leporello" am 21. Mai 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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