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Sonntagskonzert Münchner Rundfunkorchester Ein Ehedrama der florentinischen Art

Unentdeckte musikalische Schätze ausgraben – das macht das Münchner Rundfunkorchester besonders gern. Diesmal entdeckt das Orchester eine Oper von Alexander Zemlinsky und bringt sie zu ihrer Münchner Erst-Aufführung und das in einer ganz besonderen Form.

Münchner Rundfunkorchester | Bildquelle: © Felix Broede

Bildquelle: © Felix Broede

„Ich bin mit einer Oper – fertig. Allerdings eine einaktige, aber doch eine Oper […]. Ich bin während der ganzen Zeit nicht aus der gewissen Wärme herausgekommen, es fließt mir leicht alles zu, geht mir technisch ganz leicht von der Hand und ich habe schließlich das Gefühl, dass ich was Gutes gemacht habe." So schreibt es der Komponist Alexander Zemlinsky am 22. Juli 1915 an seinen Schwager und ehemaligen Kompositionsschüler Arnold Schönberg. Es geht um seine "Florentinische Tragödie", ein Einakter basierend auf einem Text von Oscar Wilde. Zemlinsky ist begeistert von der literarischen Vorlage: Im Florenz des 16. Jahrhunderts fordert der reiche Kaufmann Simone den jungen Sohn des Herzogs zum Duell heraus. Er hatte die Frau des Kaufmanns verführt, Bianca, die sich schon längst nicht mehr für ihren Ehegatten begeistern kann. Doch nach dem Duell, das Simone gewinnt, ist sie so überrascht von seiner Größe und er von ihrer Schönheit, dass sie wieder zueinander finden. Der Schluss sei "prachtvoll originell", so Zemlinsky, und schließt seinen Worten noch eine unbedingte Leseempfehlung an.

Ich habe schließlich das Gefühl, dass ich was Gutes gemacht habe.
Alexander Zemlinsky

Eine Münchner Erst-Aufführung

Das Münchner Rundfunkorchester bekommt erstmalig einen Ersten Gastdirigenten: Der junge österreichische Dirigent Patrick Hahn übernimmt sein neues Amt ab der neuen Spielzeit 2021/2022.  | Bildquelle: C&G Pictures/Gerhard Donauer Dirigent Patrick Hahn | Bildquelle: C&G Pictures/Gerhard Donauer Der Komponist Alexander Zemlinsky hat diese Geschichte in Musik verpackt, in eine Oper. Dirigent Patrick Hahn findet, dass sie sich durch ein "üppiges Orchester" und "viele kleine Figuren, die das Geschehen kommentieren" auszeichne. Er führt das Stück gemeinsam mit dem Münchner Rundfunkorchester auf – als Münchner Erstaufführung. Und damit das Münchner Publikum die vielen besonderen Details der Musik erkennt, wird das Sonntagskonzert des Orchesters diesmal zu einem Erklärkonzert der besonderen Art.

Die Florentinische Tragödie zum Eintauchen

Beim Sonntagskonzert des Münchner Rundfunkorchesters wird BR-KLASSIK-Moderatorin Sylvia Schreiber eine Einführung in Zemlinskys Werk geben. Das Besondere: Die Erklärungen zum Stück sind Teil des Konzerts. Die Musikerinnnen und Musiker spielen Ausschnitte der Oper an, um Details zu verdeutlichen. Dirigent Patrick Hahn erhofft sich dadurch ein tieferes Eintauchen ins Stück – und zwar mit dem ganzen Publikum. Gerade auch, weil die Florentinische Tragödie beim Publikum noch nicht so bekannt sein wird.

Ich finds immer schön, die Begeisterung, die in einem liegt, zu zeigen.
Patrick Hahn

Erleben Sie das Münchner Rundfunkorchester

Das Konzert findet am 27. November 2022 um 19.00 Uhr im Münchner Prinzregententheater statt. Tickets bekommen Sie hier.

Sendung: "Leporello" am 23. November ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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