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Musikmesse Frankfurt Verliert die Branche an Bedeutung?
Seit 1980 ist sie eine der wichtigsten und größten Messen weltweit für den Musikinstrumentenmarkt: Die Internationale Musikmesse in Frankfurt. Seit 2001 wird sie im Verbund mit der Messe "Prolight and Sound" ausgerichtet, die Neues rund um Veranstaltungstechnologien bietet. Allerdings sind die Aussteller-Zahlen im traditionellen, klassischen Instrumenten- und Zubehörbereich seit Jahren zurückgegangen.
Bildquelle: picture-alliance/dpa
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Noch gibt es sie auf der Frankfurter Musikmesse, die traditionellen Aussteller für Geigen- und Klavierbau oder Blechblasinstrumente. Doch speziell der Bläsermarkt scheint fast in chinesischer Hand zu sein. Viele deutsche Traditionsunternehmen bleiben inzwischen fern. Das liegt auch an der Messe-Konkurrenz – die "Music China" in Shanghai etwa oder die NAMM-Show in Kalifornien. Diese beide Messen haben Frankfurt längst den Rang abgelaufen, meint zumindest Bernd Müsing, der in seiner Würzburger Manufaktur "Arcus" Bögen für Streichinstrumente herstellt. Die Rückläufigkeit der Musikmesse habe natürlich auch viel damit zu tun, dass insgesamt die Produktion von Musikinstrumenten in Deutschland deutlich nachgelassen hat.
Da viele Marken ihre Fertigung mittlerweile nach Asien verlegt haben, gehen die Messen dahin, wo die Produzenten sitzen, nicht unbedingt, wo der Markt ist.
Online statt vor Ort
Hinzu kommen die vergleichsweise hohe Standmiete, die in Frankfurt mit circa 1.000 Euro pro Quadratmeter zu Buche schlägt. Viele Hersteller und Aussteller können diese Summe nicht mehr aufbringen und gehen daher inzwischen lieber um einiges kostengünstiger ins Internet – und kommen mit ihren Kunden online ins Geschäft.
Doch andererseits ist gerade der persönliche Kontakt zum Kunden für einige Aussteller ein wichtiger Kontakt. Für Stefan Kömpel vom deutschen Traditionsunternehmen Mollenhauer ist die Messe nach wie vor ein ganz wichtiger Platz für persönliche Begegnung: "Die Messe bietet eben auch im digitalen Zeitalter und den vielen Kommunikationsmöglichkeiten eine Plattform, die einfach mehr ist als eine Kommunikation in digitaler Form."
Von der Aussteller- zur Eventmesse
Während die ersten vier Tage der insgesamt fünftägige Messe den Fachbesuchern vorbehalten ist, steht der Samstag auch dem "normalen" Publikum zur Verfügung. Dieser offene Besuchertag wurde mittlerweile in "Musikmesse Plaza" umbenannt. Insgesamt ist die Musikmesse längst zur Eventmesse geworden: Mit rund 100 Konzerten – vornehmlich aus dem Bereich der Popmusik – wird inzwischen die ganze Stadt bespielt. Vielleicht trägt dieses Konzept auch dazu bei, dass Musikkonsumenten selber zum Instrument greifen – und damit zu den Kunden von morgen werden.
Musikmesse Frankfurt
Die internationale Fachmesse für Musikinstrumente und Noten, Musikproduktion und -vermarktung läuft vom 2. bis zum 6. April 2019 in Frankfurt am Main. Weitere Informationen und Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage der Frankfurter Musikmesse.
