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Musikschul-Austausch Gäste aus Uganda in Regensburg

Fideln, Walhalla und Allianz-Arena: Die Regensburger Sing- und Musikschule empfängt 20 Schüler*innen und Lehrer*innen ihrer ugandischen Partnerschule. Dabei geht es viel um Musik und ums Musizieren. Aber nicht nur. Ein interkultureller Austausch von dem beide Seiten profitieren.

Ugandische Musiker*innen in Regensburg | Bildquelle: Sing- und Musikschule Regensburg

Bildquelle: Sing- und Musikschule Regensburg

Mittlerweile ist es die zweitgrößte Musikschule des Landes: Die Idee zur Gründung der International School of Music, Languages and Polytechnic Studies (ILMS) in Uganda hatte der Ugander Joseph Wasswa erst vor knapp zehn Jahren als Austauschstudent in Regensburg. Auch mit Hilfe des Regensburger Förderverein für Musik und Kultur Uganda wurde seine Vision schließlich umgesetzt. Rund 1000 Schüler*innen hat die Schule in der Stadt Masaka nun. Doch die Verbindung zu Regensburg blieb: Eine Musikschulpartnerschaft verbindet die ILMS mit der Regensburger Sing- und Musikschule; inklusive eines regelmäßigen Austauschs. 2022 sind nun 20 Musiklehrer*innen und -schüler*innen aus Uganda zu Gast in Regensburg bei ihrer Partnerschule.

Die Regensburger Musiklehrer*innen unterrichten die ugandischen Gäste ehrenamtlich

Der Regensburger Musikschulleiter Wolfgang Graef hat das dreiwöchige  Programm konzipiert. Nach einem Eignungstest werden die Gäste auf die Lehrer und Lehrerinnen der Regensburger Sing- und Musikschule verteilt. Diese geben dann drei Wochen lang ehrenamtlich Unterricht in Klavier, Violine, Violoncello, Gitarre, E-Gitarre, Harfe, Saxophon, Posaune, Schlagzeug, Gesang und Musiktheorie. Vormittags üben die Ugander selbstständig, nachmittags gibt es Einzelstunden und das Musizieren in einem der 35 musikschuleigenen Ensembles.

Regensburg schickt 20 Fideln nach Uganda

Ugandische Musiker*innen in Regensburg | Bildquelle: Sing- und Musikschule Regensburg Ungandische Musiker in den Räumen der Regensburger Sing- und Musikschule. | Bildquelle: Sing- und Musikschule Regensburg Musiklehrer Jean Paul Mogoja aus Uganda zum Beispiel lernt Cello und klassische Gitarre, aber auch Fidel bei Katharina Braun. Zum weiteren Selbststudium verschicken die Regensburger demnächst auch 20 Fideln nach Masaka; ein sehr nachhaltiges Projekt, wie Lehrererin Braun findet. Jean Paul Mogoja will später in Uganda eine eigene Fidelklasse aufbauen und möchte am liebsten bald nochmal zum weiteren Studium nach Regensburg kommen.

Der ugandische Musikschulverwaltungsleiter Martin Schejune zeigt sich vor allem beeindruckt von der guten Isolierung der einzelnen Unterrichtsräume in Regensburg. Die Schüler*innen können so weitgehend ungestört voneinander üben. Noch wichtiger ist für Martin aber das Zeitmanagement der deutschen Lehrer. Er ist begeistert von deren Art und Weise, die Schüler dazu zu bringen, in kurzer Zeit möglichst viel zu lernen. Das fängt bei der Pünktlichkeit an und hört beim Üben noch lang nicht auf.

Und neben der Musik: Sightseeing mit Walhalla und Allianz-Arena

Natürlich gibt es für die Gäste aus Uganda, die mehrere Konzerte in Regensburg geben, auch ein ausgiebiges Sightseeing-Programm. Am meisten begeistert die Walhalla bei Regensburg, in der so viele bedeutende Komponistenköpfe versammelt sind. Und auch die Münchner Allianz-Arena, in der sie Bayern-München-Feeling spüren durften.

Besuch von der Oberbürgermeisterin Masakas

Für vier Tage kommt dann auch noch Florence Namajanscha nach Regensburg, die Oberbürgermeisterin der 70.000 Einwohnerstadt Masaka. Sie zeigt sich dankbar, aber auch selbstbewusst, denn sie bestätigt, was einer der örtlichen Gastväter so ausgedrückt hat: Auch wir Deutschen können von den Ugandern sehr viel lernen: "Fröhlichkeit, Demut, Gelassenheit und ein dankbares Bewusstsein dafür, wie gut es uns geht."

Sendung: "Allegro" am 13. Mai 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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