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Schützenswerte Kultur Sanierung der Stuttgarter Oper

Über 100 Jahre ist das Stuttgarter Opernhaus alt und bald steht eine Generalsanierung an. Intendant Jossi Wieler erwartet, dass nicht nur die Sitzung des Verwaltungsrats der Staatstheater Mitte Februar, sondern auch die baden-württembergischen Landtagswahlen im März die Zukunft der Stuttgarter Oper entscheidend beeinflussen werden.

Opernhaus Stuttgart | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Sieben Jahre sollen die Sanierungsarbeiten der Stuttgarter Oper dauern, der Bauabschluss ist zwischen 2025 und 2030 geplant. Die Kosten sind derzeit auf 342 Millionen Euro veranschlagt. Darin enthalten sind auch die Kosten für ein Ausweichquartier der Oper während der Sanierung. Die Stuttgarter Oper ist mehrfach zum Opernhaus des Jahres gekürt worden - sie ist Teil des mit 1350 Mitarbeitern weltweit größten Theaters, das unter einem Dach die drei Sparten Ballett, Schauspiel und Oper vereinigt.

Bekenntnis zur Kultur

Entgegen seinen Befürchtungen sei auch nach den letzten Landtagswahlen in Baden-Württemberg 2011 die Finanzierung des Opernbetriebs nicht angetastet worden, so Intendant Wieler: „Es gibt ein Bewusstsein, dass die Oper Stuttgart, das Stuttgarter Ballett und das Schauspiel Stuttgart weit über die Landesgrenzen hinaus wirken. Es gibt noch immer ein Bekenntnis zu dieser Exzellenz in der Kultur“, sagte Jossi Wieler gegenüber der dpa.

Es gibt Werte, die schützenswert sind. Dafür muss man heute mehr kämpfen als früher.
Jossi Wieler, Intendant

Jossi Wieler Intendant der Oper Stuttgart | Bildquelle: Martin Sigmund Intendant der Stuttgarter Oper: Jossi Wieler | Bildquelle: Martin Sigmund Doch am 13. März wird in Baden-Württemberg wieder eine neue Landesregierung gewählt und Jossi Wieler sieht auch die Kulturpolitik vor großen Herausforderungen - nicht nur wegen der Flüchtlingskrise: "Man muss Sorge tragen, dass unter anderen ökonomischen und auch weltpolitischen Bedingungen, wie wir sie jetzt haben, die Investitionen in Kunst, Kultur und Bildung erhalten bleiben." Denn heute sei es nicht mehr so selbstverständlich, dass in Kultur investiert wird, wie es in den 1980er Jahren der Fall gewesen sei: "Es gibt Werte, die schützenswert sind. Dafür muss man heute mehr kämpfen als früher."

Erste Weichenstellungen Mitte Februar

Bei der Sitzung des Verwaltungsrats Mitte Februar könnten im Zusammenhang mit der Sanierung die ersten wichtigen Entscheidungen für die Zukunft der Stuttgarter Oper fallen. Das Ende der Sanierungsarbeiten wird Jossi Wieler nicht mehr beaufsichtigen. 2018 wird er die Stuttgarter Oper an einen neuen Intendanten übergeben - wer das sein wird, ist noch nicht bekannt.

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