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Wagners "Ring" mit echten Tieren Tierschutzorganisation protestiert

Im aktuellen "Ring" an der Berliner Staatsoper sind mehr als 30 Nagetiere auf der Bühne zu sehen. Doch das soll sich nach Protesten der Tierrechtsorganisation PETA nun ändern.

Bühnenbild mit lebendigen Kaninchen bei Proben zu "Der Ring des Nibelungen" in der Berliner Staatsoper. | Bildquelle: picture alliance/dpa | XAMAX

Bildquelle: picture alliance/dpa | XAMAX

Tierische Darsteller in Berlin: Für seine Inszenierung von Richard Wagners "Ring des Nibelungen" an der Staatsoper hat Regisseur Dmitri Tcherniakov mehr als 30 lebende Meerschweinchen und Kaninchen in die Handlung eingebunden. Sie sitzen in Käfigen und sollen ein Forschungslabor in der Götterburg Walhall symbolisieren.

Im Käfig auf der Bühne: Stress-Situation für Nagetiere

Daraufhin appellierte die Tierrechtsorganisation PETA Ende September an die Berliner Staatsoper, von lebenden Tieren auf der Bühne abzusehen. "Tiere sind nicht auf dieser Welt, um auf der Bühne einem beängstigenden und ungewohntem Szenario aus lauter Musik und hellem Licht ausgesetzt und als vermeintliche Zuschauerattraktion beliebig hin und her transportiert zu werden", so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. Besonders Kaninchen und Meerschweinchen seien sehr anfällig für stressbedingte Erkrankungen, wenn ihnen die Möglichkeit von Rückzug und Flucht verwehrt werde.

Zukünftig keine Meerschweinchen mehr im Berliner "Ring"

Meerschweinchen | Bildquelle: picture alliance / Zoonar | Anton Litvintsev Nach Protesten von PETA: Meerschweinchen werden im "Ring" an der Berliner Staatsoper nicht mehr eingesetzt. | Bildquelle: picture alliance / Zoonar | Anton Litvintsev Die Staatsoper reagierte auf die Forderung, indem sie die Zahl der Kaninchen von 30 auf 20 reduzierte. Bei den anstehenden "Ring"-Zyklen sollen außerdem keine Meerschweinchen mehr zu sehen sein, sagte eine Sprecherin am Montag der dpa. Für PETA ein "erster Schritt in die richtige Richtung". Die Tierrechtsorganisation drängt aber weiter darauf, dass an der Berliner Staatsoper bei künftigen Aufführungen überhaupt keine Tiere mehr eingesetzt werden.

Sendung: "Allegro" am 11. Oktober 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (2)

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Mittwoch, 12.Oktober, 11:51 Uhr

Gufo

Ring

Schwachsinnige Inszenierungen mit dem Leid von Tieren zu verbinden,schlägt dem Fass den Boden aus.Peta sei Dank, dass es diesen skandalösen Teil der Inszenierung aufgedeckt hat.Alle Tiere gehören sofort von der Bühne entfernt und in ihre gewohnte Umgebung zurückgebracht.Es stellt sich allerdings auch die Frage, weshalb keiner der Zuhörer protestiert hat.

Dienstag, 11.Oktober, 21:37 Uhr

Wolfgang

Jogginghose auch austauschen!

Ebenso wichtig ist es aber auch, dass Siegfried im gleichnamigen dritten Teil der Tetralogie eine andere Jogginghose trägt.

Diese ist nämlich gegenwärtig von "Adidas". Nachdem Kayne West, welcher ein Markenbotschafter dieser Marke ist, in geradezu schockierender Weise bei einer Pariser Modenschau ein Sweat-Shirt mit der Aufschrift "White Lives Matter" getragen hat, ist das Tragen einer solchen Hose geradezu skandalös. Den weißen Menschen ein Lebensrecht zugestehen? Das kann doch nicht sein! Das ist doch gerade die Pointe des ganzen geheuchelten Hypermoralismus.

Also nur in einer anderen Jogginghose darf Siegfried ausdrücken, dass er sein Leben ebensowenig im Griff hat, wie der russische Regisseur den Wagner-Stoff.

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