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Rolando Villazon in "Meine Musik" "Das Werk ist eine Brücke"

Tenor Rolando Villazon gilt als Tausendsassa. Und als ausgesprochen sensibler Künstler. Im BR-KLASSIK-Interview spricht der Intendant der Salzburger Mozartwoche über sein Künstlerleben, aber auch über Verantwortung, den Klimawandel und die AfD. Villazon ist zu Gast in "Meine Musik".

Rolando Villazón | Bildquelle: Monika Hoefler

Bildquelle: Monika Hoefler

Rolando Villazon ist ein sensibler Mensch, der seine Umgebung genau beobachtet. Veränderungen nimmt er sehr schnell wahr - nicht nur, wenn es um Musik geht. Als Kosmopolit zwischen Europa und Mexiko macht er sich Sorgen um den Zustand der Erde und des Klima. Der Klimawandel und die Bedrohung, die dieser mit sich bringt, beschäftigt ihn sehr. Das Wetter heute sei ganz anders als vor zehn Jahren, sagt Rolando Villazon. Seit 20 Jahren lebt Villazon in Europa. Den Wechsel der Jahreszeiten, den er aus Mexiko so nicht kennt, schätzt der Musiker sehr. Europa ist für ihn inzwischen zur Heimat geworden. Hier fühlt Villazon sich wohl, genauso wie in Mexiko.

Wir müssen vorsichtig sein, was wir mit unserer Welt machen.
Roland Villazon

Für einen Künstler gehöre es dazu, auch die Politik genau zu beobachten. Zwar solle Kunst nicht politisch sein, so seine Ansicht. Der Künstler jedoch müsse wie jeder andere auch Augen und Ohren offenhalten und sich informieren, sagt Villazon.

Wir als demokratische Menschen müssen diese Information haben. Wir wählen!
Rolando Villazon

Rolando Villazon | Bildquelle: picture-alliance/dpa Startenor Rolando Villazon | Bildquelle: picture-alliance/dpa Außerdem hätten Künstler durchaus die Möglichkeit, andere Menschen zu erreichen. Wenn er etwa gegen die AfD und die extrem Rechten sei, dann sage er das, betont Villazon: "Weil ich finde, diese Bewegungen sind gegen Menschen." Auf der Bühne und als Regisseur hingegen stehe das Werk im Mittelpunkt, die Kunst, die Geschichte. Eindrücke und Gefühle, die er unterwegs sammelt, nimmt Villazon dann wieder mit in die Arbeit. Ein Künstler brauche diese Sensibilität, um Geschichten zu spüren und dann, etwa in der Oper, dem Publikum zu erzählen. Machmal sei das Werk die "Brücke", machmal die Erfahrungen, die jeder einzelne mitbringe. Und natürlich manchmal auch beides. Das gilt auch für seine Arbeit als Intendant der Mozartwoche Salzburg. Die Arbeit sei dort mehr ein Hobby, sagt Villazon begeistert.

Sendung: "Meine Musik" am 30. November 2019, 11.05 Uhr in BR-KLASSIK

Kommentare (1)

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Samstag, 30.November, 11:15 Uhr

Julia Krenz

Rolando Villazon

besonders erwähnenswert finde ich die CD Aufnahme von Vivaldi: Ercole.
Da gefällt mir R.Villazon übermäßig gut !!!! vielen Dank

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