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Neuer Streichquartett-Wettbewerb in Bad Tölz Kurstadt wird zum Zentrum für Streichquartette

"Klangerlebnis" heißt ein Verein in Bad Tölz, der seinen Namen zum Programm macht. Seit fünf Jahren findet im Kurhaus die Konzertreihe "Quartettissimo" statt. Jetzt gibt es in Bad Tölz den ersten Streichquartett-Wettbewerb.

von links nach rechts: Bas Jongen, Cello, Esther Kruchió, 2. Violine, Sara Marzadori, Viola, Susanne Schäfer, 1. Violine | Bildquelle: Daniel Delang

Bildquelle: Daniel Delang

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Seit fünf Jahren gibt es im oberbayerischen Bad Tölz die Konzertreihe "Quartettissimo". Unter diesem Superlativ veranstaltet der Verein Klangerlebnis im Kursaal der Kreisstadt erfolgreich Konzerte mit international renommierten Streichquartetten. Wie in dieser Saison mit dem Julliard String Quartet aus New York oder dem Belcea Quartet aus London. Damit nicht genug. Jetzt sind neun Quartette angereist zum Ersten Streichquartett-Wettbewerb in Bad Tölz. Letztes Jahr haben die vier Musiker:innen des Chaos String Quartet aus Wien beim ARD-Musikwettbewerb die Jury schwer beeindruckt und gewannen am Ende den dritten Preis. Jetzt gelten sie beim 1. Streichquartettwettbewerb in Bad Tölz als einer der Favoriten.

Internationale Resonanz im oberbayerischen Bad Tölz

Christoph Kessler, Organisator beim Tölzer Verein Klangerlebnis ist leidenschaftlicher Amateurcellist. Er möchte gerne die oberbayerische Kurstadt zu einem Streichquartettzentrum machen und freut sich über die internationale Resonanz. Der Wettbewerb sei sehr international besetzt, sagt Kessler. Vor allem aber beeindruckt den promovierten Chemiker die "hohe Qualität der jungen Ensembles".

Ein Quartett hat im Ganzen auch eine Ausstrahlung zu haben. Sonst kann es nicht existieren
. Günter Pichler, Juryvorsitzender des 1. Streichquartett-Wettbewerbs Bad Tölz

2002 bei einer Probe in Köln mit dem damals noch bestehenden Alban Berg Quartett | Bildquelle: picture-alliance / dpa | Hermann Wöstmann Günter Pichler, 1. Violinist des ehemaligen Alban Berg Quartetts, ist Juryvorsitzender des 1. Streichquartett-Wettbewerbs Bad Tölz | Bildquelle: picture-alliance / dpa | Hermann Wöstmann Als Vorsitzenden der international besetzten siebenköpfigen Jury des 1. Streichquartett-Wettbewerbs Bad Tölz hat Kessler keinen Geringeren als Günter Pichler gefunden. Ein Quartett sei eine Gesamtpersönlichkeit, sagt der ehemalige Primarius des legendären Alban Berg Quartetts. Es wäre nicht gut, wenn in einem Quartett ein Einzelner oder eine Einzelne mehr dominiere, als ihm oder ihr der Komponist als Stimme zugedacht habe. "Also ein Quartett hat im Ganzen auch eine Ausstrahlung zu haben. Sonst kann es nicht existieren".

Finale um Preisgelder in Höhe von 27.000 Euro

Beim 1. Streichquartett-Wettbewerb in Bad Tölz sind an diesem Sonntag neun Quartette aus den USA, aus Kanada, Australien, den Niederlanden, Österreich, Frankreich und Deutschland am Start. In einer eintägigen Hauptrunde spielt jedes Quartett je ein Werk aus Klassik, Romantik und Moderne. Tags darauf spielen fünf ausgewählte Finalisten in einer Schlussrunde um Preise in Höhe von insgesamt 27.000 Euro. Von Dienstag bis Donnerstag folgen im Kursaal von Bad Tölz, ähnlich wie beim ARD-Musikwettbewerb, drei Preisträgerkonzerte.

Chaos String Quartet gilt als Favorit in Bad Tölz

Esther Kruchió, die zweite Geigerin im Chaos String Quartet, ist sich sicher, dass es darauf ankommt, als Streichquartett ein unverwechselbares Profil zu haben. Entsprechend wähle sie mit ihrem Quartett auch ein spezielles Repertoire aus, wie etwa Bartok oder Ligeti. Die ungarische Musik, so Kruchió, sei für das Chaos String Quartet ein wichtiger Baustein, da das Quartett ungarische Wurzeln habe. "Das ist uns wichtig, so unsere Identität im Programm zu zeigen."  

Mehr Informationen zum 1. Streichquartett-Wettbewerb in Bad Tölz finden Sie auf der Homepage des Wettbewerbs                                                            

Sendung: "Allegro" am 13. April 2023 ab 06.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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