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Demonstrationen vor der Semperoper Thielemann fordert Bannmeile für Pegida

Tausende von Pegida-Anhängern demonstrieren jede Woche vor der Dresdner Semperoper. Nun wird es auch Christian Thielemann zu viel. Er, der vor einigen Monaten noch um ein offenes Ohr für die Demonstanten geworben hatte, schlägt nun eine Bannmeile vor.

Christian Thielemann | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Seit über einem Jahr versammeln sich Anhänger der islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung regelmäßig vor der Dresdner Semperoper. Hier durften sie demonstrieren, ihre Kundgebungen abhalten, von hier ihre Aufmärsche durch die Innenstadt starten. Schließlich ist es ein öffentlicher Platz. Nun aber droht der Bewegung ein Demonstationsverbot wegen des Verdachts auf Volksverhetzung. Die Versammlungen auf dem Theaterplatz sind vielen Anwohnern und Künstlern schon lange ein Dorn im Auge. Nun äußert sich auch Christian Thielemann dazu.

Sollen die woanders demonstrieren.
Christian Thielemann, Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle

Demonstrationsverbot oder Bannmeile?

Thielemann fordert anstelle eines Demonstrationsverbots für Pegida auf dem Theaterplatz eine Bannmeile um das historische Zentrum von Dresden. "Damit ließe sich der Image-Schaden für die Stadt wahrscheinlich mindern", erklärt der Dirigent der "Dresdner Morgenpost". "Die Aufnahmen gehen um den Erdball und machen Dresdens Bild in der Welt kaputt", sagte Thielemann. "Ich verstehe nicht, warum die Stadt das zulässt."

"Ohren auf!" forderte Thielemann

Die Dresdner Semperoper hat sich durch verschiedene Aktionen von der Pegida-Bewegung abgegrenzt. Zudem sind die Mitarbeiter und Künstler in Sorge: Die Aufmärsche der Demonstranten schrecken Touristen ab, so dass auch die Besucherzahlen am Opernhaus bereits zurückgegangen sind. Christian Thielemann selbst plädierte vor einigen Monaten noch dafür, die Bedürfnisse der Demonstranten wahrzunehmen. "Die Menschen trauen sich nicht, zu sagen, was sie denken, weil sie nirgends auf offene Ohren stoßen und weil das, was sie denken, so weit weg ist vom Konsens, dass die diplomatischen Gepflogenheiten unserer Verständigung dafür nicht ausreichen“, schrieb Thielemann vor knapp einem Jahr in der "Zeit". Es werde viel geredet in Deutschland, aber nicht offen. So bleibe für bestimmte Dinge nur die Wahl zwischen Parolen und politischer Korrektheit, aber keine differenzierte Sprache mehr.



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Donnerstag, 17.Dezember, 16:18 Uhr

Opernfreund

Aus dem Zusammenhang gerissen

Laut Meldungen des MDR, der es wissen muß, versammeln sich vor der Semperoper die sogenannten Gegendemonstranten zu Pegida (also die Staatschaoten von der Antifa):
"[...] Bisher sind vier Veranstaltungen bekannt, darunter von der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung und vom Bündniss "Herz statt Hetze". Das Bündnis hat eine Kundgebung auf dem Dresdner Theaterplatz angemeldet. Die Pegida-Bewegung will auf dem Platz vor den Neustädter Bahnhof eine Veranstaltung durchführen."
(Zitat inkl. Rechtschreibfehler, so wie es sich gehört.)
Im Bericht wird aber der Anschein erweckt, als handle es sich um Pegida.
Also lieber BR, Zitate bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen! So etwas nennt man nämlich Lügenpresse. Halbwahr ist nämlich auch falsch.

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