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Abschied von Mariss Jansons Trauerfeier in St. Petersburg

Mariss Jansons, der verstorbene Chefdirigent von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, wird in seiner Wahlheimatstadt St. Petersburg beigesetzt. Vorab gab es eine bewegende Trauerfeier in der dortigen Philharmonie.

Die Trauerfeier | Bildquelle: Bayerischer Rundfunk 2019

Bildquelle: Bayerischer Rundfunk 2019

In der Philharmonie in St. Petersburg fand am Morgen eine bewegende Abschiedszeremonie für Mariss Jansons statt. Neben zahlreichen internationalen Künstlern und Politikern haben auch Musiker aus dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ihrem langjährigen Chefdirigenten die letzte Ehre erwiesen. Auch Mitglieder aus dem BR-Chor waren anwesend. Den Tod von Mariss Jansons empfinden sie alle als Riesenverlust.

Wärme und Liebe waren seine Marke.
Anton Barakhovsky, Konzertmeister im BRSO über Mariss Jansons

"Herr Jansons war für uns nicht nur ein großer Musiker und ein unglaublicher Dirigent, sondern ein unglaublicher Mensch", sagt Anton Barakhovsky, Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, sichtlich bewegt. "Die Wärme und Liebe, die er überall versprüht hat - während der Proben, im privaten Gespräch und besonders im Konzert - das war seine Marke."

Musiker vom BR-Chor und BRSO bei Trauerfeier

Auch wenn nicht das gesamte BRSO nach St. Petersburg reisen konnte, spricht Barakhovsky stellvertretend für seine Kolleginnen und Kollegen: "Es war so ein Schicksalsschlag. Wir haben zwar ein letztes Konzert zusammen gespielt, aber wir haben nie die Möglichkeit gehabt, wirklich dankeschön zu sagen. Deswegen sind wir heute stellvertretend für unser Orchester hier."

Es wird weitergehen, aber wie genau, das wissen wir noch nicht.
Anton Barakhovsky

Wer die Nachfolge als Chefdirigent des Orchesters antreten wird, ist noch unklar. "Es muss und es wird weitergehen, aber wie genau, das wissen wir noch nicht", sagt Anton Barakhovsky: "So einen Menschen zu ersetzen, ist beinahe unmöglich."

Tod nach längeren gesundheitlichen Problemen

Trauerfeier für Mariss Jansons, Gäste nehmen am Sarg Abschied | Bildquelle: dpa-Bildfunk Trauergäste nehmen am Sarg Abschied von Mariss Jansons | Bildquelle: dpa-Bildfunk Mariss Jansons war in seiner Heimatstadt St. Petersburg am vergangenen Wochenende für viele überraschend verstorben. Gesundheitlich angeschlagen war er jedoch schon seit längerem und musste auch immer wieder Dirigate absagen. Nun ist er im Alter von 76 Jahren gestorben. Die Gäste verabschiedeten sich in der St. Petersburger Philharmonie vor dem geöffneten Sarg von dem Dirigenten und kondolierten den Angehörigen. Redner würdigten Jansons für seine Energie und Leidenschaft für die Musik, für seine Bescheidenheit und menschliche Wärme. Auch aus Jansons Heimat Lettland reiste eine Delegation an, die von Kulturminister Nauris Puntulis angeführt wurde. In einer Rede betonte er, dass sein Land alles dafür tun werde, um die Erinnerung an den Dirigenten aufrechtzuerhalten. "Seine absolute Musikalität, seine Hingabe bis zum letzten Konzert, seine Herzenswärme und menschliche Liebe öffneten die Herzen jedes Musikers und Zuhörers." In St. Petersburg wird Mariss Jansons am Montag im engsten Familienkreis auf dem Wolkowo-Friedhof bestattet - neben seinem Vater Arvīds Jansons, der auch ein bedeutender Dirigent war.

Sendung: Donnerstag, "Leporello" am 5. Dezember 2019 um 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK.

Kommentare (2)

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Dienstag, 10.Dezember, 20:00 Uhr

Christ Irmgard

Trauer um Maris Jansons

Eine große, wunderbare Musiker - Seele ist gegangen.
Fuer mich ein Jahrhundert Dirigent!
Ich haette nicht gedacht, dass mich das so tief beruehrt.

Er wird weiterklingen
I. Ch

Dienstag, 10.Dezember, 19:49 Uhr

Christ

Irmgard

Maris Jansons war ein ganz aussergewoehnlicher Dirigent. Er war Jemand, der sich voll in den Dienst der Musik und der Musiker stellte und dies mit einer Ehrlichkeit und Menschlichkeit und Bescheidenheit wie kein Anderer seiner Zeit.
Die Dokumentation des BR hat mich sehr beruehrt und bestaetigt wie ich Maris Jansons erlebt habe.
Wie er mit seinen Orchestern gearbeitet hat und besonders mit dem Rundfunksynphonie Orchester des Bayrischen Rundfunks, das er zu einem unvergleichlichen besonderen und unverwechselbaren beruehrenden Klangkoerper geformt hat, ist etwas Wunderbares!
Fuer mich war und ister ein großes menschliches und musikalisches Vorbild.
Eigentlich fehlen mir die Worte.
Hoffe, der neue Konzertsaal, fuer den er sich ueber viele Jahre so sehr eingesetzt hat wird seinen Namen tragen!
In Trauer beruehrt!
I.Ch.

I.

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